Rabat – Marokkos Außenminister Nasser Bourita hat Asylzentren auf dem Gebiet seines Landes kategorisch abgelehnt.
„Marokko ist generell gegen alle Arten von Zentren. Das ist Bestandteil unserer Migrationspolitik und eine nationale souveräne Position“, sagte Bourita der „Welt“.
Zentren seien kontraproduktiv, auch Geldzahlungen änderten an dieser Haltung nichts. Es sei „zu einfach, zu sagen, das ist eine marokkanische Angelegenheit“, so der Minister.
Die EU verfolgt seit Monaten das Ziel, Asylzentren jenseits ihrer Grenzen zu errichten, um dort über Asylbegehren von Migranten zu entscheiden.
Dazu führt sie unter anderem Gespräche mit den nordafrikanischen Ländern, die bisher allerdings kaum vorankommen. Marokkos Außenminister kritisierte, die EU mache das Migrationsproblem größer, als es tatsächlich sei.
„Migration umfasst drei Prozent der Weltbevölkerung, wovon 80 Prozent legal sind“, so Bourita. Man spreche also nur von 20 Prozent aus diese n drei Prozent. Es gebe einen politischen Kontext, der das Problem größer mache, als es in Wirklichkeit sei.
Zugleich warf er Europa eine unklare Haltung gegenüber seinem Land vor: „Sind wir echte Partner oder nur ein Nachbar, vor dem man Angst hat?“ Länder wie Marokko, die in Sicherheits- und Migrationsfragen so wichtig seien, sollten eine größere Rolle spielen.
Man könne Marokko nicht um Mithilfe bei Migration und im Kampf gegen Terrorismus bitten und das Land wie ein Objekt behandeln, so Bourita. (dts Nachrichtenagentur)
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„Es gebe einen politischen Kontext, der das Problem größer mache, als es in Wirklichkeit sei.“
Da hat der marokkanische Außenminister vollkommen recht.