Dienstag, 05. November 2024

Was man über Unfallversicherungen wissen sollte

19. September 2015 | Kategorie: Versicherungen

Es kann Jeden treffen: Ein Unfall, ein Unglück – gut, wenn man abgesichert ist.

Viele werden es kennen: Obwohl man stets darauf achtet, die laufenden Kosten für Miete, Essen und andere Fixposten überschaubar zu halten, sehnt man regelmäßig das Monatsende herbei, um sich nach Auszahlung des neuen Gehalts wieder kleine und größere Investitionen leisten zu können.

Wer keine Lust hat, seinen Lebensstil einzuschränken, macht sich dagegen auf die Suche nach Möglichkeiten, die laufenden Kosten einzuschränken – und stößt dabei zum Beispiel auf bisher ungenutzte Versicherungen.

Brauche ich eine Unfallversicherung?

Besonderes Einsparpotenzial bieten auf den ersten Blick Unfallversicherungen, da sie vergleichsweise selten in Anspruch genommen werden. Dank hilfreicher Ratgeber lassen sich die Kündigungsfristen und -bedingungen einfach herausfinden.

Im Vorfeld sollte man sich allerdings gründlich überlegen, ob man die Versicherung tatsächlich aufgeben möchte und sich informieren, was eine Unfallversicherung abdeckt und wie sie sich zusammensetzt.

Was deckt eine private Unfallversicherung ab?

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV definiert als Unfall ein Ereignis, „…das plötzlich von außen auf den Körper einwirkt“. Damit sind langsam voranschreitende Prozesse wie zum Beispiel Erfrierungen nicht abgedeckt.

Anders als eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die auch dann zum Tragen kommt, wenn man durch Krankheit oder andere ärztlich diagnostizierte Gründe mindestens drei Jahre lang arbeitsunfähig wird, sichert eine Unfallversicherung deswegen lediglich für den Fall ab, dass man nach einem einmaligen Vorfall gesundheitlich geschädigt ist. Dabei sind allerdings auch Arbeitsunfälle abgedeckt.

Die Höhe des individuellen Beitrags hängt deswegen auch vom Unfallrisiko des ausgeübten Berufes ab. Weitere Ausschlusskriterien sind Störungen des Bewusstseins, etwa durch Alkohol, Schlaganfall oder Übermüdung sowie psychische Schäden – ees sei denn, dass diese durch körperlichen Schaden entstehen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist aufgrund der höheren Wahrscheinlichkeit, dass sie greift, meist zu bevorzugen.

Worauf sollte man achten?

Stiftung Warentest zufolge unterscheiden sich die Leistungsumfänge und Tarife der verschiedenen Anbieter sehr stark voneinander. Ist die abgedeckte Versicherungssumme zu niedrig angesetzt, lohnt sich die Versicherung meistens nicht, da der finanzielle Bedarf nicht abgedeckt wird. Die sogenannte Grundinvaliditätssumme sollte mindestens dreimal so hoch sein wie das Jahreseinkommen.

Weitere wichtige Rahmendaten für den Vergleich sind Progressionssatz und Gliedertaxe. Der Progressionssatz legt fest, wie stark die Grundinvaliditätssumme bei schwereren Unfällen ansteigt. Empfehlenswert sind zwischen 225 und 350 Prozent.

Die Gliedertaxe legt fest, wie viel die Versicherung zahlt, wenn nach dem Unfall ein Körperteil nicht mehr benutzt werden kann. Sie sollte dem individuellen Risiko entsprechen, da sie die Versicherung teurer macht.

Sinnvolle Ergänzungen sind darüber hinaus der Einschluss von größerer Kraftanstrengung und eigener Bewegung als Unfallursache sowie eventuell die Vereinbarung einer Todesfallsumme sowie die Übernahme notwendiger kosmetischer Operationen oder Bergungskosten.

 

Bildrechte: Flickr Car crash, Karrinyup Road Stirling perthhdproductions CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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