Lustadt – Beendet wurden in diesen Tagen die Renovierungsarbeiten an der St. Laurentiuskirche.
Der „Zahn der Zeit“ hatte an Turm und Dach genagt. „Es war deshalb unumgänglich, die Außensanierung sowohl des Turms als auch des Dachs über dem Hauptschiff in Angriff zu nehmen und die Außenfassade mit einem frischen Anstrich zu versehen“, so der zuständige Leitende Pfarrer der Pfarrei Hl. Hildegard von Bingen, zu der auch die Pfarrei Lustadt zählt, Thomas Buchert.
Die St. Laurentiuskirche, die mit zu den ältesten im Landkreis Germersheim gehört, hat sich dank der Renovierungsmaßnamen kräftig herausgeputzt.
Die Gesamtkosten bezifferte der mit der Bauleitung beauftragte Architekt Rolf Estelmann aus Bad Bergzabern auf 78.540 Euro ohne Nebenkosten. Verantwortlicher seitens der Diözese Speyer war Dipl. Ing. Claus Sternberger vom Bischöflichen Bauamt, dem Pfarrer Buchert eine ausgezeichnete Zusammenarbeit bescheinigte.
Zu den Gesamtkosten gewährt die Diözese einen Zuschuss in Höhe von 49.800 Euro, während die Kirchenstiftung St. Laurentius für den Restbetrag aufkommen muss und dabei auch auf weitere Spenden hofft.
Seitens der Kirchengemeinde Hl. Hildegard von Bingen, Bellheim, erhält die Kirchenstiftung eine Bedarfszuweisung in Höhe von 6.000 Euro.
Ausgeschrieben waren die Gewerke Gerüstbau sowie Dachdecker- Zimmerer- und Natursteinarbeiten. Auch die Schallläden mussten teilweise ausgebaut und ersetzt werden. Daneben fielen noch Putz- und Malerarbeiten an.
Allein die Gerüstbauarbeiten, die von der Firma Rieber & Zittel, Offenbach ausgeführt wurden, schlugen mit 23.400 Euro zu Buche. Ein großer Kostenfaktor mit ca. 24.780 Euro, waren die Dachdeckerarbeiten über dem Schiff und am Turm. Diese Maßnahme wurde von der Fa. Richard Lallmann, Neustadt, ausgeführt, die auch die Schallläden mit einem Kostenaufwand von 10.980 Euro ebenfalls von der Fa. Lallmann wieder instand setzte.
Die erforderlichen Malerarbeiten am Turm und der Außenfassade wurden von der Fa. Creativ aus Lustadt vorgenommen. Die Kosten lagen hier bei insgesamt rd. 10.940 Euro. Mit den Naturwerksteinarbeiten, die insgesamt Kosten in Höhe von 8.440 Euro verursachten, war die Fa. Hanbuch Leonhard & Söhne, Mannheim, betraut.
Vor Beginn der Arbeiten musste in großem Umfang erst einmal der Taubenkot auf dem Dachboden entfernt werden. Auch hierzu wurde eine Spezialfirma beauftragt.
Nach vorliegenden Aufzeichnungen des ehemaligen Hauptlehrers Friedrich Heckel, kann die Geschichte von Lustadt die Entstehung der St. Laurentiuskirche nicht mit einer genauen Jahreszahl nachweisen.
Es stehe aber sicher fest, dass sie eine „Weißenburger Eigenkirche“ war, denn im Jahre 1308 stiftete Heinrich von Lustadt eine Frühmesse. So sei es im „Weißenburger Schenkungsbuch“ geschrieben. Weiter habe ein „Edler“, namens Heinrich von Zeiskam, einen Zins an die Kirche von Niederlustadt in Höhe von 20 Unzen Heller im Jahre 1429 gezahlt.
An der Südost-Ecke der Kirche ist die Jahreszahl 1510 eingehauen, welche wahrscheinlich auf eine Repartur hinweist. Im dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf fast vollständig zerstört. Die Kirche sowie das Pfarrhaus waren ausgebrannt.
Im Jahr 1698 wurde die Kirche zu einer Simultankirche ernannt. Die Protestanten hatten ihren Gottesdienst im Langhaus und die Katholiken bekamen den Chor. Erst im Jahre 1710 war die Kirche wieder vollständig hergerichtet.
Pfarrer Buchert weist bei dieser Gelegenheit noch einmal darauf hin, dass weitere Spenden für diese Baumaßnahme gerne entgegengenommen werden und sagt schon jetzt ein herzliches „Vergelt´s Gott“.
Spenden können auf folgendes Konto der Kath. Kirchenstiftung St. Laurentius Lustadt eingezahlt werden: IBAN: DE44 7509 0300 0000 0588 90 – Liga Bank Speyer; Kennwort: „Kirchenrenovierung“. (mg)
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