Montag, 09. September 2024

Libanon: Bundeswehr bereitet Evakuierungsoperation vor

5. August 2024 | Kategorie: Nachrichten

Foto: dts Nachrichtenagentur

Die Bundeswehr bereitet sich offenbar auf eine groß angelegte Evakuierungsoperation für deutsche Staatsbürger im Nahen Osten vor.

Hintergrund sind, wie der „Spiegel“ berichtet, Geheimdienstinformationen, die von einem Vergeltungsschlag Irans auf Israel in dieser Woche ausgehen.

Die Analysten seien sich demnach ziemlich sicher, dass dabei auch die Terrormiliz Hisbollah Israel vom Libanon aus massiv angreifen wird. Spätestens dann wäre eine Ausweitung des Konflikts kaum noch aufzuhalten, so die Analyse, da Israel reagieren müsste.

Bei den Planungen konzentrieren sich die Militärs offenbar vor allem auf die Rettung von Deutschen aus dem Libanon. Die Luftwaffe hält für diesen Fall seit einigen Tagen eine kleine Flotte von A400M-Transportflugzeugen und die entsprechenden Mannschaften einsatzbereit.

Die Maschinen könnten nach wenigen Stunden Flugzeit Deutsche in Beirut aufnehmen, auf der nahegelegenen Insel Zypern absetzen und wieder in Richtung der libanesischen Hauptstadt losfliegen. Derzeit geht die Bundesregierung davon aus, dass sich deutlich über 2.000 Deutsche im Libanon aufhalten. Gut 2.100 Personen haben sich auf der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts eingetragen.

Im Haus von Annalena Baerbock (Grüne) geht man aber davon aus, dass es viele weitere Deutsche gibt, die sich noch nicht gemeldet haben. Insgesamt rechnet man damit, dass sich allein im Libanon bis zu 200.000 Menschen mit ausländischen Pässen aufhalten, die meisten sind US-Amerikaner.

Als Alternative käme noch eine Abholung von Deutschen auf dem Seeweg infrage. Für diesen Fall könnte die Fregatte „Hamburg“ aktiv werden, die eigentlich unterwegs zu einer Operation im Roten Meer ist. Derzeit ist das Schiff südlich von Griechenland im Einsatz. Beim letzten Libanonkrieg im Jahr 2006 hatte die Bundesregierung viele Deutsche noch über Syrien evakuiert, dieser Weg ist allerdings nun nicht mehr möglich. (dts Nachrichtenagentur)

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