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Leserbrief Reit- und Fahrverein Schifferstadt: Hoffen noch immer auf konstruktive Lösungen

6. Juli 2021 | Kategorie: Leserbriefe und Kommentare, Rhein-Pfalz-Kreis

Info: Der Leserbrief bezieht sich auf die Sitzung des Forst- Agrar- und Umweltausschusses in Schifferstadt am 1. Juli 2021. 

„Wem Mutter Natur ein Gärtchen gibt mit Rosen, dem gibt sie auch Raupen und Blattläuse, damit er`s verlernt, sich über Kleinigkeiten zu entrüsten. (Wilhelm Busch).

Dieser Spruch begleitet mich, seit ihn mir meine Mutter ins Poesiealbum geschrieben hat. Damit soll aber nicht gemeint sein, dass man Umweltsünden als Kleinigkeiten abwertet, aber schwarz und weiß, wie das Bild von Schifferstadt in der Präsentation von Herrn Burkart gemalt wurde, so sieht die Wirklichkeit nicht aus. Dazwischen gibt es viele Tierbesitzer und Kleingärtner, die ihre Grundstücke vorbildlich halten. Wie in jedem Bereich gibt es aber leider schwarze Schafe, die zusätzliche Argumente liefern zu einem Thema, das in Schifferstadt die Emotionen schon länger hochkochen lässt. Bewusst wurde mittlerweile den Meisten, dass viele Grundstücke im Landschaftsschutzgebiet liegen. Und ganz gleich, wie groß die Bemühungen sind Stadt und Kreis zufrieden zu stellen, ohne Unterstützung ist dies unmöglich.

Wie könnte diese Unterstützung aussehen? Die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Ausweisung eines geeigneten Bereichs, in dem die Tierhaltung sowie die gärtnerische Nutzung möglich sind, wäre eine Variante. Des einen Freud, des anderen Leid (deutsches Sprichwort) oder: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt (Friedrich Schiller). Es gibt Gründe warum einem spontan viele Zeilen einfallen, die dieses zwischenmenschliche Dilemma aufzeigen. Denn Probleme dieser Art gibt es wohl schon seit Ewigkeiten.

Nun wird alles untermauert von Gesetzen und Richtlinien, die unser Zusammenleben zum Glück in geregelte Bahnen lenken. Doch steht dem ein gewachsenes Leben entgegen, das sich in langen Jahren entwickelt hat. Oft wussten die beteiligten Personen nicht, dass sie gegen Regeln verstoßen. Da stellt sich nun die Frage, soll tatsächlich alles verschwinden müssen, auch die schönen Aspekte die von vielen Bürgern geschätzt und geliebt werden? Immerhin kann man die Pferdelandschaft in Schifferstadt nach 30 Jahren auch gewachsenes Kulturgut nennen. Und was kommt als Nächstes? Heute sind es die Tierbesitzer und Kleingärtner, morgen evtl. die Kfz-Besitzer oder Immobilieninhaber? Noch gibt es Fördergelder zur Flächenentsiegelung im privaten Bereich, evtl. aber bald eine Strafe für geschotterte Gärten? Es wird immer jemanden geben der sich am anderen stört und der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Die Bestandsaufnahme von Herrn Burkart und deren Präsentation war leider nicht von Neutralität getragen. Auch dies hat bestimmt dazu geführt, dass sich manche Emotionen nicht zurückhalten ließen. Aber neutral zu bleiben, wenn ich vom Auftraggeber mehrere andere Projekte betreue, ist bestimmt nicht einfach. Wir Pferdebesitzer und die Mitglieder des Reit- und Fahrvereines Schifferstadt 2000 e.V. hoffen noch immer auf eine Lösung, die die Vorstellung aller Beteiligten größtmöglich abdeckt und signalisieren unsere Bereitschaft auf ein konstruktives Miteinander. Vielfalt macht unser Leben reicher und Toleranz lässt uns wachsen. Wir wären sehr gerne mit dabei.“

Christina Kieser

1. Vorsitzende des Reit- und Fahrvereines Schifferstadt 2000 e.V.

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