Leinsweiler – Abgeordnete aus 15 Ländern trafen sich der kleinen Gemeinde, um einen parlamentarischen Beitrag zur Lösung von langwierigen Konflikten im OSZE-Raum zu leisten.
Rund 25 Abgeordnete, hauptsächlich aus Ländern mit bestehenden Konflikten, debattierten über die Expertenvorträge zu den Versöhnungsprozessen.
Abgeordnete aus Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Georgien, Italien, Litauen, Moldawien, Österreich, der Russischen Föderation, Schweden und der Schweiz kamen in dem beschaulichen Weinörtchen zusammen.
„Die dramatischen Entwicklungen der vergangenen Monate in der Ukraine und der Berg-Karabach Region haben erneut das destabilisierende Potential und den Verlust von Menschenleben in Konflikten aufgezeigt“, sagte Illka Kanerva (Finnland), Präsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE.
Ziel des Seminars war es, den Anstrengungen zur Lösung eingefrorener Konflikte im OSZE-Raum einen neuen Impuls zu geben und den Dialog unter den Teilnehmern zu stärken.
Die hiesige “friedliche Region“, die lange Zeit für große Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich gesorgt habe, sei der beste Beleg dafür, dass Konflikte zum Vorteil von beiden Seiten beigelegt werden könnten.
„Wir sollten uns von dieser Erfahrung inspirieren lassen und werden weiterhin auf der parlamentarischen Ebene der OSZE einen Beitrag zur Lösung von langwierigen Konflikten leisten“, so Kanerva.
Die Teilnehmer wurden ermutigt, die realen Konsequenzen der Konflikte zu berücksichtigen, nicht bloß die Politik, welche hinter den Konflikten steht, sowie das „Undenkbare zu denken“.
Zudem wurden am zweiten Tag, besonders die Fragen von Minderheiten, der Zivilbevölkerung und Menschenrechtsfragen innerhalb eines Konflikt-Zyklus erörtert.
„Über die Vergangenheit zu reden ist entscheidend, aber es ist nicht genug. Dieses Seminar war deshalb eine Gelegenheit über unsere gemeinsame Zukunft nachzudenken, die durch Versöhnung entstehen kann“, sagte die Abgeordnete Doris Barnett, die das Seminar initiiert hatte.
Das Seminar fand zum zweiten Mal in Leinsweiler statt, nachdem sich bereits im März 2015 russische und ukrainische Parlamentarier getroffen haben, um aus den Erfahrungen der deutsch-französischen Grenzregion zu lernen. (red)
Diesen Artikel drucken