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Laura aus Kandel mit Weihnachtsgeschenke-Konvoi in Osteuropa

6. Dezember 2012 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Große Freude: Laura Loreth (in rot) überbringt ein Weihnachtspäckchen für die kleine Tochter einer armen rumänischen Kleinfamilie. Vater und Tochter kochen, wohnen und schlafen auf 20 Quadratmetern. Links eine Sozialarbeiterin. (Foto: privat)

Kandel – „Kinder helfen Kindern“ heißt die Aktion, die direkte Hilfe und Weihnachtsfreude für Kinder der ärmsten Länder Europas bringt.

Am 1. Dezember um 11:30 Uhr ist der 12. Weihnachtspäckchenkonvoi in Hanau gestartet. Mit über 65.000 Päckchen und 125 Helfern an Bord haben sich neunzehn 40-Tonner-Sattelzüge, ein 12-Tonner- und ein 7,5-Tonner-Lkw, drei Reisebusse und mehrere Begleitfahrzeuge vom Industriepark Wolfgang in Hanau auf den Weg nach Rumänien, in die Ukraine und erstmals auch nach Moldawien gemacht.

Betreut wird die Tour von Mitgliedern von Round Table, Ladies‘ Circle und Old Tablers Deutschland, die in ihrer Freizeit diesen Konvoi organisieren und durchführen – ehrenamtlich und kostenlos. Die Idee dahinter: Kinder verschenken eines ihrer Spielzeuge, die Eltern packen noch etwas drauf. In ganz Deutschland haben unzählige Schüler und Kindergartenkinder  wieder Päckchen gepackt mit Spielsachen, Mal- und Schreibutensilien, Hygieneartikel und Süßigkeiten – eben mit Dingen, über die sich ein Kind freut. Anschließend wurden die Geschenkpakete an einer Sammelstelle abgegeben.

In Kandel stellt das Versicherungsmaklerbüro Loreth und Partner die Räumlichkeit für die Sammelstelle zur Verfügung. Die Tochter von Stephanie und Marc Loreth, Laura, war im letzten Jahr auf dem Konvoi dabei – mit gerade einmal 14 Jahren. Auch dieses Jahr ist sie wieder mit den anderen Helfern unterwegs; zu tief und aufwühlend waren die Eindrücke der letztjährigen Tour – sie wollte unbedingt wieder dabei sein und helfen.

„Die Armut kann man kaum in Worte fassen“, sagte Laura damals nach ihrer Rückkehr. „Und wo ich auch Päckchen verteilt habe, gab es strahlende Kinderaugen.“ Auch dieses Jahr werden sie und ihre Mitsteiter wieder diese Freude in den Augen sehen. Für die meisten Kinder dort ist es das einzige Weihnachtsgeschenk, das sie erhalten. Wo große Armut und der tägliche, harte Kampf ums Überleben die Menschen beherrscht, bleibt in viel zu vielen Familien kein Geld für Weihnachtsgeschenke.

Vorort sind die Helfer dann in carititativen Einrichtungen, wie Kinderheimen oder Pfarrheimem untergebracht. Von dort aus werden in kleinen Transportern Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Heime und einzelne Familien angefahren und die Päckchen verteilt.

Mittlerweile befindet sich der Konvoi wieder auf dem Heimweg. Aus allen Himmelsrichtungen, Moldavien, Ukraine und verschieden Regionen aus Rumänien treffen sie sich heute abend zum Übernachten in einem Hotel. Morgen geht es dann weiter Richtung Deutschland. Bis Samstag müssten alle Helfer und LKW`s wieder in Hanau eintreffen.

Und Laura wird wieder viel zu berichten haben. Ihre Eltern freuen sich natürlich riesig auf ihre Tochter – aber: „Es wird kein leichtes Weihnachten für uns dieses Jahr“, sagt Stephanie Loreth. „Wir bekommen nun eine Tochter zurück, die in einer Woche extrem gereift ist, viel fürs Leben dazu gelernt hat, die keine materiellen Wünsche hat und voll ist mit Emotionen.“ (cli)

 

 

 

Die „Weihnachtsmänner“ in einem Heim für behinderte und gehörlose Kinder in Brachov/Rumänien.

 

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