Landau. Lukas Hartmann, verheiratet, Hobbys „Kochen, laufen, Musik machen, Tanzen“, will am 14. Juni Oberbürgermeister in Landau werden. Dafür gibt es ein Konzept, eine Kampagne, die Hartmann jetzt im Wahlkreisbüro vorstellte.
Warum Hartmann? Udo Lichtenthäler, der 2007 bei der letzten OB-Wahl einen guten Erfolg verbuchen konnte und ein großes Vorbild Hartmanns ist („er ist über alle Parteigrenzen hinweg anerkannt und sehr kompetent“), habe aus Altersgründen nicht mehr antreten wollen.
Lukas Hartmann, 26 Jahre alt, der gerade wegen seines Alters einer gewissen Skepsis begegnet, möchte mit seiner Kandidatur einen „friedlichen Generationenwechsel vollziehen und keine „Palastrevolte“ initiieren. Neue Wege wagen, sich von der Konkurrenz abheben – das ist das Motto des Wahlkämpfers Hartmann.
Transportiert werden solle zum einen, dass die „Große Koalition“ (im Stadtrat, die Red.) nicht alternativlos sei, zum anderen, dass Grüne Oberbürgermeister überall in Deutschland erfolgreiche Politik machten, so zum Beispiel in Freiburg, Konstanz, Mayen, Darmstadt oder auch Schifferstadt.
Im Wahlkreisbüro sind nun Plakate der etwas anderen Art zu sehen. Keine starren Posen, aufgesetztes Lächeln: Hartmann in Pop-Art, verfremdet, aber doch zu erkennen.
Man habe kontrovers darüber in der Partei geurteilt, sagt Hartmann, das symbolisiere aber auch eine gewisse Kontroversität in der Stadt. Es gibt aber auch das Plakatmotiv Lukas Hartmann mit Udo Lichtenthäler und es gibt einen nachdenklichen Lukas Hartmann. Große Plakatwände wird man bei den Grünen nicht sehen, denn das finanzielle Budget reiche nicht an das, der großen Parteien heran, berichtet er.
Grünen-Plakate seien in der Vergangenheit oft nicht von den Wählern verstanden worden, die neuen Plakate seien nicht zu intellektuell, zeigten keine Sprachspielereien. Zu sehen sind auf den nicht personenbezogenen Plakaten Piktogramme, eine klare Symbolsprache.
Sonnenblumen mit orange und rot erinnnern an die Unterstützer-Parteien Piraten und Linke.
Auf den Plakaten wird die Wohnraumproblematik thematisiert: Bezahlbarer Wohnraum, 2 Zimmer, Küche, Bad, für die man weniger als 6 Euro pro Quadratmeter zahlen muss, fehle in Landau, sagt Hartmann. „Wir müssen akzeptieren, dass das Auto eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt“, sagt Hartmann, der selbst Fahrrad fährt. Und Jeder der Fahrrad fahre, sei Einer weniger in der Schlange.
Alles unter fünf Kilometer Entfernung könne man zwar mit dem Rad erreichen, doch die richtige Mischung machts – jedes Verkehrsmittel habe seinen Platz. „Das „richtige“ Verkehrsmittel gibt es eben nicht“.
Überlegungen bezüglich Verkehrsstruktur beziehen sich im Übrigen auch auf eine Grüne Welle auf den Ringstraßen mit Tempo 40 oder Schaffung eines Verkehrsknotenpunktes mit Hilfe S-Bahn.
Der Grüne OB-Kandidat setzt auf Unterstützung seiner Kommilitonen (3000 wahlberechtigte Studenten gibt es in der Stadt), wozu es auch eine Postkarte gibt.
Ein Plakat fasst noch einmal zusammen, worum es in der Grünen-Politik geht: engagierte Klimaschutzpolitik, Teilhabe, Haushalt usw. bezahlbarer Mietwohnraum, ein gleichberechtigtes Mobilitätskonzept für Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer, Stärkung Landaus als Schulstadt, generationengerechte und sparsame Haushaltspolitik.
Von Wählerninitiative hält Lukas Hartmann nicht viel, deshalb wird sich sein Wahlkampf auf Haustürgespräche, Fahrradtouren und sonstige Treffen konzentrieren. Am 13. Mai wird es zu einer Debatte mit einem seiner Mitkandidaten, Thomas Hirsch im Alten Kaufhaus kommen.
Außerdem ist Hartmann bei facebook gut vernetzt (hartmann.lukas.gruen)
Der Blick nach vorne ist für Hartmann ausschlaggebend: „Landau ist die schönste und liebenswerteste Stadt in der Pfalz“, Hier wolle er seine Zukunft aufbauen mit Frau und Kindern. Hier sollen auch seine Wähler mobilisiert werden, denn „jede Stimme zählt“. Weitere Infos: www.gruene-landau.de (desa)
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