Landau. Lea Heidbreder, Fraktionsvorsitzende der Landauer Grünen, begrüßt das städtische Hilfspaket, das in der gestrigen Sitzung des Hauptausschusses auf den Weg gebracht wurde und insbesondere ehrenamtliche Organisationen und Initiativen sowie die freie Kulturszene vor Ort unterstützen soll.
„Gerade für die Kunst- und Kulturszene sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie verheerend. Die aktuellen, zur Eindämmung des COVID-19-Virus notwendigen Maßnahmen stellen viele Kulturschaffende und Kulturbetriebe vor die Existenzfrage. Wir begrüßen es, dass Landau als Kulturstadt diesem Notstand aktiv begegnen will und sich nicht nur auf die Unterstützung von Bund und Land verlässt.“
Wichtig sei nun, dass die Gelder auch möglichst schnell und unkompliziert ausgezahlt werden.
In der Sitzung des Hauptausschusses wurde beschlossen, bis zu 250.000 Euro aus der Sonderzahlung des Landes zur Unterstützung bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie an besonders von der Krise betroffene Bereiche des kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Lebens in Landau weiterzugeben – möglichst zielgenau in Form von städtischen Zuschüssen.
Der Ausschuss war damit einer Anregung der Landauer Klima-Koalition aus GRÜNEN, CDU und FDP gefolgt. Diese hatte vorgeschlagen, ergänzend zu den Soforthilfemaßnahmen von Bund und Land ein lokales Hilfspaket auf den Weg bringen.
Kulturszene langfristig unterstützen –Grüne Positionen zum Kulturbeirat
Neben den jetzt dringend benötigten Soforthilfen für Kulturschaffende haben die Landauer GRÜNEN auch die Kulturszene in der Zeit nach Corona im Blick. So hat man sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der im Koalitionsvertrag enthaltenen Schaffung eines Kulturbeirats beschäftigt.
Ein entsprechendes Positionspapier wurde jetzt an das zuständige Dezernat übermittelt. „Die Corona-Krise führt uns allen vor Augen, welche zentrale Rolle Kunst und Kultur in unserer
Gesellschaft spielen. Wir wünschen uns deshalb eine langfristig angelegte Unterstützung der Kulturschaffenden in unserer Stadt und der Kulturbeirat kann dazu ein erster Baustein sein“, so Sven Kaemper, Vorsitzender der Landauer Grünen und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Kultur.
Mit dem Kulturbeirat soll ein unabhängiges Gremium geschaffen werden, das dem für Kulturangelegenheiten zuständigen Kulturausschuss beratend zur Seite steht. Nach Vorstellung der GRÜNEN soll der Beirat zudem das Recht erhalten, eigene Projekte und Initiativen zu entwickeln und diese auch eigenständig in der Öffentlichkeit vertreten.
Um die Kulturschaffenden der Stadt in den Prozess einzubeziehen, haben die Landauer GRÜNEN Ende Februar bereits einen ersten Infoabend veranstaltet. „Es wurde deutlich, wie groß der Wunsch nach Kooperation und Unterstützung innerhalb der freien Szene in Landau ist“, erläutert Kaemper. „Insbesondere die Sichtbarkeit der Kulturangebote sowie die Suche nach Auftritts- und Atelierräumen scheint viele zu beschäftigen. Das sind Themen, denen sich der neue Beirat annehmen und die er auf die politische Agenda setzen kann.“
Bei der Zusammensetzung des Beirats wünschen sich die GRÜNEN eine Berücksichtigung möglichst aller für Landau relevanten Sparten. Literatur, Film und Fotografie sollen ebenso vertreten sein wie Musik, darstellende Kunst und Soziokultur.
„Wenn der Beirat seine Aufgabe als beratendes Gremium angemessen erfüllen soll, muss er möglichst breit aufgestellt sein und Expertise aus allen Bereichen in die Diskussion einbringen.“
Der Kulturbereich wird nach Ansicht der GRÜNEN noch lange mit den Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen zu kämpfen haben.
„Es ist abzusehen, dass der finanzielle Spielraum von Bund, Ländern und Kommunen aufgrund der zu erwartenden Einbrüche bei den Steuereinnahmen enger wird und erfahrungsgemäß sind soziale und kulturelle Einrichtungen meist die ersten, die von Einsparungen betroffen sind.
Deshalb sollten wir schauen, wie wir die Kulturszene in unserer Stadt nicht nur finanziell, sondern auch strukturell unterstützen können. Der Kulturbeirat bietet uns die Chance,
unter Beteiligung der Kreativen und Kulturschaffenden nach Auswegen aus der Krise suchen und das gute und vielfältige Kulturangebot in unserer Stadt auch weiterhin aufrecht zu halten“, so Kaemper.
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