Landau. Erst waren es Erdstöße, dann Bodenhebungen und –senkungen und nun belastetes Grundwasser. „Bei allem Verständnis für Anfangsschwierigkeiten bei Einführung einer neuen Technologie, nun aber ist unsere Geduld am Ende“ so reagierte CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Lerch auf die jüngste Hiobsbotschaft um das inzwischen unliebsame Kraftwerk.
Bisher ging es „nur“ um materielle Schäden, nun aber sieht die CDU-Fraktion mit der Verunreinigung von Böden und Grundwasser eine neue Dimension erreicht, welche der Landauer Bevölkerung nicht mehr zugemutet werden kann.
Nachdem der Stadtrat dieser Tage eine klar ablehnende Position zum Geothermiekraftwerk bezogen hat, könne es am dauerhaften Abschalten wohl keinen Zweifel mehr geben, so Lerch. Dieser „Schalter“ liege aber in Mainz, weshalb nun die Landesregierung am Zuge sei. Die Landauer CDU-Ratsfraktion begrüßt es deshalb, dass Landtagsabgeordnete Christine Schneider, als Vorsitzende des Landtags-Umweltausschusses dieses Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gesetzt hat. Nachdem bedenkliche Konzentrationen von Arsen in einem Brunnen auf dem Kraftwerksgelände festgestellt wurden, müsse sich Umweltministerin Lemke an ihrem eigenen Anspruch messen lassen, dass die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung Vorrang habe.
Wie bereits im Stadtrat, fordert Lerch das Ministerium auf, mit dem Betreiber in konkrete Verhandlungen einzusteigen, und so weit als möglich eine einvernehmliche und schnelle Regelung anzustreben. „Sollte dies jedoch nicht erreichbar sein, erscheinen nach den jüngsten Ereignissen die Risiken für die Bevölkerung und den Umweltschutz zu hoch, als dass das Kraftwerk an diesem Standort wieder in Betrieb gehen kann“, so Lerch.
Nach Schäden an Gebäuden, zentimeterdicken Rissen in Straßen und nun der Verunreinigung in Wasser und Böden fehle in der Bevölkerung und auch bei der CDU-Fraktion jegliches Vertrauen in diese Technologie. „Ein Geothermiekraftwerk an diesem Standort ist nicht mehr haltbar“ so Lerch. (red)
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