Landau. Zum Ausbau der Königstrasse liegen bisher drei Planungsvarianten vor, zu denen die Fraktionen aufgefordert sind, Stellung zu beziehen.
Die CDU- Fraktionsvorsitzende Susanne Burgdörfer informiert, dass die Varianten intensiv diskutiert wurden und sie nun stellvertretend für ihre Fraktion einen darüber hinausgehenden Vorschlag einbringt: die Königstrasse zum „Shared Space“ (deutsch: zum gemeinsamen Raum) zu machen. Ein Straßenumbau, der sich durch ein gleichberechtigtes Miteinander aller auszeichnet.
Die Idee ist, die Königstrasse als Mischverkehrsfläche auszugestalten, für das Fahren mit reduzierter Geschwindigkeit. Eine Mischverkehrsfläche verzichtet auf viel Reglementierung, wie separat ausgewiesene Spuren und sorgt für mehr Barrierefreiheit und eine deutlich erhöhte Aufenthaltsqualität.
„Die Königstrasse als zentrale Geschäftsstraße unserer Stadt muss viele Ansprüche vereinen“, so Susanne Burgdörfer. „Damit die Straße funktioniert und dabei an Attraktivität gewinnt, müssen wir alles zusammen denken: Die Befahrbarkeit für den Verkehr von Süd nach Nord, den gegenläufigen Radverkehr, dazu das soziale Leben.
Wir wollen Verbesserungen für alle. „Shared Space“ gibt uns die Möglichkeit, einerseits eine attraktive Gestaltung der Fläche mit Straßenbäumen, Verweilgelegenheiten und Außensitzen für die Gastronomie, andererseits aber auch die benötigten Ladezonen, Platz für Auslagen der Geschäfte, die Fahrradabstellflächen und den Beibehalt der Parkplätze, die uns für den Einzelhandel besonders wichtig sind.“
CDU-Vizevorsitzender und CDU-Obmann im Mobilitätsausschuss Dr. Andreas Hülsenbeck erläutert weiter: “Shared Space zeichnet sich dadurch aus, dass einerseits der Verkehrsfluss verbessert wird und sich durch die gegenseitige Achtsamkeit auch die Verkehrssicherheit deutlich erhöht.
Der gegenläufige Radverkehr kann sehr gut integriert werden. Durch die gemeinsam genutzte Fläche entsteht letztlich wesentlich mehr Platz und somit Freiraum für die Gestaltung. So kann die Königstrasse zur Gemeinschaftsstraße werden, in der das Miteinander und die Rücksichtnahme im Vordergrund stehen.“
Nach Ansicht der Fraktion wird die Königstraße auf Dauer damit beruhigt, denn für den reinen Durchgangsverkehr ist es unattraktiv langsam zu fahren. Diejenigen, die gezielt zum Einkaufen kommen, können die Königstraße aber weiterhin direkt ansteuern. Radfahrer nutzen die Königstrasse bequem in beide Richtungen.
„Wir wollen aufgrund des beschlossenen Mobilitätskonzepts die neue Innenstadtmobilität umsetzen. Das Konzept „Shared Space“ überzeugt uns, zumal auch die Meerweibchenstraße eine Mischverkehrsfläche ist und die Martin-Lutherstraße als Mischverkehrsfläche umgebaut wird“, so Cyrus Bakhtari, als CDU-Fraktionsvertreter im Mobilitätsausschuss.
Im Unterschied zu den drei vorliegenden Umbau-Varianten ist es bei Shared Space möglich, die derzeitige Anzahl von über 40 Parkplätzen in der Königstrasse zu belassen. Durch Shared Space will die CDU-Fraktion auch den dringenden Appell der Einzelhändler und Unternehmer ernst nehmen, die sich aufgrund der bereits reduzierten Parkplätze mehrfach in größter Sorge an die Stadt und an die Fraktionen gewandt haben.
Der Charme von „Shared Space” besteht nach Ansicht der Fraktion auch darin, eine große Flexibilität zu erreichen. Je nachdem, wie sich die Ansprüche und Anliegen in den nächsten Jahren weiterentwickeln und welche neuen Ideen entstehen, kann durch dieses Konzept unproblematisch auch der gemeinsame Raum fortentwickelt und angepasst werden.
„Wir sind uns sicher, dass die Straße durch „Shared Space“ deutlich verbessert wird, weil alle profitieren und das Ganze anziehend und einladend wirkt“, sagt Susanne Burgdörfer.
Diesen Artikel drucken