Landau-Land. Schon im Jahr 2016 hat die Verbandsgemeinde Landau-Land nach einem intensiven Arbeitsprozess ihr integriertes Klimaschutzkonzept veröffentlicht. Ende 2018 hat auch die Stadt Landau in der Pfalz ein ambitioniertes Klimaschutzkonzept vorgelegt und plant die Einstellung einer Klimaschutzmanagerin oder eines Klimaschutzmanagers. Beide Konzepte sind Leitfäden, wie die schädlichen Treibhausgas-Emissionen reduziert werden können.
Seit Juli 2018 ist Sebastian Bauer-Bahrdt der erste Klimaschutzmanager im Landkreis Südliche Weinstraße. Sein Auftrag: Aus dem Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeinde echte Klimaschutzaktivitäten zu machen, damit alle den bewussteren Umgang mit Ressourcen für mehr Klimaschutz praktizieren.
Der Bereich Wohngebäude, der aufgrund schlechter Energieeffizienz und alter Öl- und Gasheizungen immerhin für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist, wird jetzt mit einem regionalen Aktionsplan angepackt. Bauer-Bahrdt: „Wir haben hierzu zusammen mit dem Bundesverband Gebäudemodernisierung einen strategischen Ansatz entworfen. Zunächst treffen wir uns am 7. Mai mit regionalen Entscheidern zu einem ‚Runden Tisch‘ und verabschieden gemeinsam unseren Plan. Das Ziel ist, mit regionalen Handwerkern und Bau-Profis ein interaktives Netzwerk zu gründen.“
Es gilt dann keine Zeit mehr zu verlieren. Genau 30 Minuten nach dem „Runden Tisch“ beginnt am 7. Mai um 15:30 Uhr in der Kaiserberghalle in Göcklingen (Hauptstraße 108) die Info-Veranstaltung zur Netzwerkgründung in Kooperation mit der Stadt Landau in der Pfalz. Der Eintritt ist frei. Den regionalen Bau-Profis wird an diesem Nachmittag aufgezeigt, wie Hauseigentümer unter dem Einsatz von Förderzuschüssen hochwertige Sanierungen durchführen können.
Verbandsgemeinde-Bürgermeister Torsten Blank: „Unsere Gesetzgebung verlangt, dass bis zum Jahr 2050 die deutschen Wohngebäude so gebaut und saniert werden, dass sie weitgehend klimaneutral genutzt werden können. Höchste Zeit, jetzt systematisch anzupacken.“
Rudi Klemm, Umweltdezernent der Stadt Landau: „Klimaschutz zählt zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben unserer Kommunen. Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, müssen wir in einem offenen Dialog zwischen allen Akteuren treten.“
Diesen Ball hat Sebastian Bauer-Bahrdt gerne aufgenommen. Seine zweistufige Vorgehensweise sieht dann am 4. Juni zunächst ein eintägiges Handwerker- und Bau-Profi-Seminar vor. Bauer-Bahrdt: „Oft erfahre ich in persönlichen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern, dass bei Modernisierungsmaßnahmen keine Fördermittel in Anspruch genommen wurden, weil weder Hauseigentümer noch Handwerker die nötigen Kenntnisse besaßen.“
Daher wird in einem Crashkurs eine einheitliche Fachsprache vermittelt, um Klarheit in das komplizierte Fachgebiet der Gebäudemodernisierung zu bringen. Bauphysik, Energiespargesetzgebung und die Vielzahl der Fördermittel werden dabei in ein optimales Verhältnis gerückt.
Bauer-Bahrdt: „Wer heute nur den alten Außenputz seines Hauses anstreicht, muss bis 2050 nochmals die Handwerker anrücken lassen, die dann die Dämmung anbringen, die für einen klimaneutralen Betrieb des Hauses notwendig ist. Unser Motto: Lieber gleich alles richtig machen.“
Und genau das ist auch die Botschaft der zweiten Stufe, der Bürger-Ansprache: Bei der „18.500-Euro-Show“, die am 24. Oktober ebenfalls in der Kaiserberghalle veranstaltet wird, kann ein Hauseigentümer aus der Verbandsgemeinde Landau-Land im Stile einer TV-Quizshow die Fördermittelzuschusszusage in Höhe von 18.500 Euro plus 628 Euro in bar fürs Energieberaterhonorar gewinnen. Ein solches Format ist im gesamten Südwestdeutschen Raum bisher einmalig.
Weitere Informationen: www.klimaschutz-landau-land.de, Rubrik Veranstaltungen
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