Wörth/Karlsruhe – Das Land und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) haben ein nach eigenen Worten „Entlastungspaket“ für die Zeit während der Sanierung der Wörther Rheinbrücke zusammengestellt.
So sollen zusätzliche Züge in den Hauptverkehrszeiten und an den Wochenenden der Vollsperrung bereit stehen.
Damit reagierten Land und ZSPNV in „enger Abstimmung“ mit den Städten Karlsruhe, Wörth und dem Land Baden-Württemberg auf die bevorstehenden Baumaßnahmen ab Anfang August 2018, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
„In der Phase der Engpässe auf der Rheinbrücke kommt den Angeboten auf der Schiene eine noch höhere Bedeutung zu“, so Verkehrsstaatssekretär Andy Becht und Dr. Fritz Brechtel, Vorsitzender des ZSPNV und Landrat des Kreises Germersheim.
Die Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wollen demnach mit dem ZSPNV „alle Reserven mobilisieren“, um während der Sanierung der Rheinbrücke zusätzliche Fahrgäste befördern zu können. „Was geht, wird mobil gemacht!“, sagte Staatssekretär Becht.
Neben Rheinland-Pfalz will auch auch Baden-Württemberg die finanziellen Voraussetzungen schaffen, um die Züge auf der badischen Seite zum Karlsruher Hauptbahnhof fahren zu können. „Auch die Städte Wörth und Karlsruhe sind in die Kooperation eingebunden und leisten ihren finanziellen Beitrag für die zusätzlichen Kapazitäten bei den Stadtbahnen“, sagte Becht.
Neu geschaffene S-Bahn-Verbindungen
Wie Landrat Brechtel erklärte, gibt es beispielsweise für die Zeit der Baumaßnahme bei der DB Regio eine zusätzliche S-Bahn von Germersheim (Abfahrt um 6:45 Uhr) nach Karlsruhe, die dort um 7:29 Uhr ankommt. Dieser Zug pendelt anschließend nochmals über die Brücke nach Wörth und zurück.
Am Nachmittag fährt eine zusätzliche S-Bahn um 17:09 Uhr von Karlsruhe Hauptbahnhof nach Germersheim (an um 17:47 Uhr).
Auf der Strecke Neustadt/W – Landau – Karlsruhe werden längere Züge eingesetzt und bei der AVG mehrere ältere Hochflurstadtbahnwagen weiter vorgehalten, um zusätzlich zwei gekuppelte Stadtbahnwagen auf der S 5 (Karlsruhe – Wörth) und der S 51/S 52 (Karlsruhe – Germersheim) fahren zu können.
„Auf diese Weise bieten wir je Werktag insgesamt rund 2.500 Sitzplätze (Summe beide Richtungen von und nach Karlsruhe) zusätzlich zu dem heute schon dichten Angebot über den Rhein an. Damit schaffen wir Anreize, den ÖPNV während dieser schwierigen Zeit zu nutzen und staufrei die Arbeits- und Ausbildungsplätze in Karlsruhe und Umgebung zu erreichen“, so Becht und Brechtel.
Verbindungen während Vollsperrungen
Auch für die voraussichtlich vier Wochenenden, an denen die Autobrücke voll gesperrt sein wird, hat der ZSPNV Süd ein Entlastungsprogramm erstellt.
So soll es an diesen Tagen zwischen Germersheim und Karlsruhe von morgens bis nachmittags einen 30-Minutentakt durch stündliche Zusatzzüge der S Bahn Rhein-Neckar sowie längere Züge zwischen Neustadt, Landau und damit mehr als 9.000 zusätzliche Sitzplätze je Wochenende aus der Pfalz nach Karlsruhe und zurück geben.
Ergänzend weist der ZSPNV Süd darauf hin, dass die vorhandenen Park-Ride Parkplätze, insbesondere an der Strecke Germersheim – Wörth, nicht voll ausgelastet sind. Von den knapp 800 Plätzen an den Bahnstrecken Karlsruhe – Neustadt bzw. Germersheim seien einer aktuellen Erhebung zufolge etwa 30 bis 40 Prozent noch frei.
Das komplette Maßnahmenpaket wird bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am 21. Februar in Wörth (Beginn 18 Uhr Tullahalle) ausführlich dargestellt. (red)
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