Herxheim – Vom 26. bis 28. November präsentieren 18 Künstler ihre Werke bei einer Ausstellung in der Herxheimer Festhalle. Zu sehen gibt es Malereien, Skulpturen und Fotografien.
Das Herxheimer „Urgestein“ Marion Ohmer hat gemeinsam mit Rosietta Braun und Christel Marz den Verein artMundanus gegründet.
Zusammen mit Interkunst e.V. wird die Benefizveranstaltung organisiert. Der Erlös der Ausstellung geht an die Stiftung „Water is Right“. Diese ist gekoppelt an die Udo Lindenberg Stiftung.
Das Ziel ist, weltweit Trinkwasseranlagen für Schulen und Krankenhäuser zu errichten.
PEX besuchte die in Hayna lebenden Künstlerin Marion Ohmer. Ein verwunschener Rosengarten und ein von vielen Ideen zeugendes Atelier waren nicht die einzigen Eindrücke. Die Künstlerin wirkte sehr geerdet und frei von Allüren. Angetrieben von dem Gedanken, über die Kunst Menschen zu verbinden, erzählt sie, was sie bewegt.
PEX:
Sie haben den von Ihnen mitgegründeten Verein „artMundanus“ genannt.
Was genau wollen Sie damit ausdrücken?
Ohmer:
Kunst kann die Menschen vereinen. Sie gibt es seit Anbeginn jeder Kultur. artMundanus bedeutet Kunst der Weltbürger. Sie ist allgemeingültig.
Schon immer hat sich der Mensch kreativ betätigt, das steckt in uns einfach drin. Ob über Malen, Tanzen, was auch immer. Wenn man satt war, hat man sich der Kunst zugewandt. Kunst ist grenzüberschreitend.
Sicherlich kann man mit ihr nicht die ganze Menschheit retten, aber ein Zeichen setzen.
Wann haben Sie damit angefangen, sich künstlerisch zu betätigen?
Ich kann nicht sagen, wann ich damit begonnen habe. Seit ich mich erinnern kann male und zeichne ich. Das gehört einfach zu mir. Es war auch mein Wunsch, bei einem Meister zu lernen.
Ich hatte zwei Mentoren: Der erste Mentor war mein damaliger Nachbar. Dieser war einer der letzten Schüler von Oskar Kokoschka und zufällig sah er aus wie Vincent van Gogh.
Mein anderer Lehrer war ein Kunstprofessor aus Mexiko. In Mexiko habe ich zwölf Jahre lang gelebt. Ich war verheiratet mit einem mexikanischen Künstler und lebte in einer Künstlergemeinde.
Die Zeit empfand ich als große Bereicherung, denn dort gab es einen sehr lebendigen kulturellen Austausch, auch mit Dichtern.
Ich kam dann dort in Kontakt mit einer Indianerkooperative. Als ich das Elend sah, wurde mir erst richtig bewusst, wie gut es uns geht.
In Mexiko hatte ich eine eigene Werkstatt, eine Siebdruckwerkstatt mit acht Angestellten. Dort sieht man den Künstler mehr in das alltägliche Gewerbe integriert, als bei uns.
Was inspiriert Sie?
Das ist ein innerer Prozeß. Ich male Symbolismus. Mythisches, Elemente aus dem Keltischen, ein philosophischer Hintergrund – das alles inspiriert mich. Auch Religion. Der Ur-Gedanke jeder Religion ist der Gleiche.
Was die Menschen daraus machen, das ist wieder etwas ganz anderes. Das alles spiegelt sich in meinen Werken wieder.
Die Benefizkunstausstellung läuft unter dem Titel „Kunst für Freiheit“…
Ja. Es geht darum, Kunst und Soziales zusammenzubringen. Freiheit ist ein Basisrecht der Menschen und Kunst trägt zur geistigen Freiheit bei.
Es geht auch darum, die Not an den Wurzeln zu packen. Der Eintritt für unsere Veranstaltung ist frei. Spendengelder werden gerne entgegengenommen, um sie sozialen Zwecken zuzuführen.
Unentgeltlich werden am 26.11. Rolf Stahlhofen (Söhne Mannheims) auftreten und am 27.11. das Paul Janoschka Trio (Jazzkonzert).
An dieser Stelle möchte ich auch Michael D´Aguiar danken. Von ihm stammt die Idee zu „Water is Right“ und über ihn konnten auch die Musiker organisiert werden.
Zum Abschluss noch eine Frage: Haben Sie ein Lieblingsbild?
Das habe ich. Eine Frau, die in der Lotusblüte erwacht. Die Lotusblüte wächst im Sumpf, im Dreck. Aber ihr haftet nichts an, denn sie ist selbstreinigend. Aus ihr entsteht Neues.
Man könnte dies auf die jetzige Flüchtlingssituation ebenfalls beziehen. So etwas kann eine Chance sein, da ein neues Miteinander bereichern und erneuern kann.
Vielen Dank für das Gespräch. (Gabi Kunze)
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