Kandel – Nach langer Zeit hat es am Samstagnachmittag in Kandel wieder Kundgebungen gegeben. Allerdings waren Interesse und Teilnehmerzahlen gering.
Kandel hatte seit 2018 unter den Demos gestöhnt, eine Zeitlang war das Städtchen Brennpunkt. Gegenprotest hatte sich formiert, Gruppen wie „WIR sind Kandel“ oder „Kandel gegen Rechts“ hatten sich gegründet. Im Lauf der letzten drei Jahre fand zwar fast jeden Monat eine Demo statt, die Teilnehmerzahl sank aber kontinuierlich. Nun scheint es, als könne Kandel aufatmen: Die Kundgebungen finden kaum noch Beachtung.
Dennoch hatte das „Frauenbündnis Kandel“ nach den Corona-Beschränkungen wieder eine Versammlung zu den Themen Meinungsfreiheit, Demokratie und Grundrechte vor der Verbandsgemeindeverwaltung angemeldet. Nicht überraschend, dass diverse Redner und die Teilnehmer selbiges in Abrede stellten.
Gegenprotest kam von den „Omas gegen Rechts“, Mitgliedern von Die Linke und Die Partei, „Kandel gegen Rechts“ und „Antifa“-Gruppen, die alle mit einem Sicherheitsbereich von etwa 50 Metern getrennt waren von den „Frauenbündnis“-Anhängern.
Die Partei „drohte“ den Kontrahenten per Plakat mit einer Impfung. Schmähgesänge schallten hinüber zum „Frauenbündnis“, das wiederum der „anderen Seite“ als „pietätlos“ und ahnungslos bezeichnete.
Nach Polizeiangaben nahmen insgesamt etwa 50 Personen teil, wobei das „Frauenbündnis Kandel“ in der Spitze ca. 20 Teilnehmer gezählt habe, so die Polizei. An der Gegendemonstration waren insgesamt etwa 30 Personen beteiligt. Die Veranstaltungen verliefen weitgehend störungsfrei, wobei die Polizei noch einzelne Verstöße gegen die Coronabekämpfungsverordnung prüfen will. Um 16 Uhr waren beide Veranstaltungen beendet, angekündigt war ursprünglich 18 Uhr. (cli)
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