Die Kreismusikschule Südliche Weinstraße bereitet sich auf das neue Schuljahr 2020/21 vor.
Nachdem der Präsenzunterricht von Mitte März bis Anfang Mai wegen der Corona-Pandemie pausieren musste und noch keine Proben und Auftritte der großen Ensembles stattfinden konnten, arbeiten die rund 40 Lehrkräfte der Kreismusikschule an Ideen und Plänen für gemeinsames Musizieren im Rahmen der Hygiene-Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz. So werden Proben im Freien, Auftritte mit Sicherheitsabstand innerhalb des Ensembles und im Publikum und eine Verstärkung der Kammermusik in kleineren Ensembles bedeutend für die Zeit nach den Sommerferien.
„Wir haben in den letzten Wochen sehr viel dazu gelernt. Da wir unsere Schülerinnen und Schüler für kurze Zeit ausschließlich über digitale Medien erreichen konnten, waren alle Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler in ständigem Austausch über ergänzende Lehrvideos, Versenden von Aufnahmen oder Links zu tollen Einspielungen, Tipps für neue Stücke und Songs und das Einbinden von Apps in den Unterricht“, so Adrian Rinck, Leiter der Kreismusikschule.
Zudem sei es gelungen, in Kooperation mit dem Anbieter der Musikschulsoftware eine Plattform für Online-Unterricht einzurichten, die den Anforderungen der europäischen Datenschutzgrundverordnung entspriche und alternativ zum Präsenzunterricht genutzt werden könne.
Das deutsch-französisch-polnische Orchester, das dieses Jahr zum 8. Mai in Auschwitz spielen sollte, habe über digitale Schnittstellen sogar ein gemeinsames Musikvideo produzieren können. Zu finden ist es unter Youth Europe Music bei Youtube. „Hier entstehen Strukturen, die auch langfristig als Erweiterung des bisherigen Unterrichts genutzt werden können, so Rinck. Auf dem zukünftig geplanten Youtube-Kanal des Landkreises will dann auch die Kreismusikschule Konzerte, ihre Ensembles und ihre Unterrichtsformate vorstellen.
Auch die Kooperationen mit den allgemein bildenden Schulen und Kitas werden teilweise neu gestaltet: „Aktuell stehen wir vor der Aufgabe, unseren Unterricht inhaltlich und organisatorisch an die Möglichkeiten an den Schulen und Kitas im Landkreis SÜW und im Stadtgebiet von Landau anzupassen. Das Land Rheinland-Pfalz lässt uns innerhalb der Dienstleistungsverträge zum Glück freie Hand.“
Im Bereich Rock/Pop/Jazz werde man die digitalen Chancen ebenfalls nutzen. Ein Studio für Musikproduktion für Jugendliche soll in Landau eingerichtet werden. Auch ein Kinderfagott soll als Leihinstrument zum Erhalt der Vielfältigkeit des Unterrichtsangebots zusätzlich angeschafft werden.
Neu sind auch die Fächer Kontrabass, E-Bass und Pop-Gesang, sowie erste Kooperationsgespräche mit dem Kinderdorf Silz. „Die Musikschule hält ihren Erfolgskurs in musikalisch kultureller Bildung also weiterhin aufrecht“, verdeutlicht Rinck.
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