Kreis Germersheim – Der Kreisausschuss hat sich am Montag in Kandel mit dem Entwurf einer Förderrichtlinie Schwimmkompetenz befasst.
Im Haushaltsplan sind Mittel von 500.000 Euro jährlich veranschlagt. Mit der Förderrichtlinie soll die Schwimmkompetenz der Schüler des Landkreises möglichst früh verbessert werden.
Dabei stehen als wesentliche Beteiligte im Mittelpunkt der Richtlinie:
- die Schulen
- die Schwimmstätten
- die schwimmtreibenden Vereine / DLRG
Auch ein kreisweiter Schwimmkoordinators wird als wesentlich angesehen, um die Beteiligung der Schulen zu verbessern – durch gezielte Beratung, Erleichterung der Organisation bis hin zur Unterstützung in der Schwimmstätte.
Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag Germersheim, Martin Brandl, sagte nach der Sitzung, er freue sich, dass die Förderung der Schwimmkompetenz der Kinder im Kreis vorankomme und konkret werde. Brandl hat das Projekt von Anfang an maßgeblich vorangetrieben.
Bereits seit fast drei Jahren befassen die Kreisgremien sich mit Überlegungen, wie die grundlegende Schwimmkompetenz bei Kindern verbessert werden kann. Auslöser war die Schwimmstudie des Landkreises Germersheim, die eine Besorgnis erregende Entwicklung aufzeigt: Von den betrachteten Grundschülern konnten 24 % nicht schwimmen, weitere 15 % werden als „Halbschwimmer” bezeichnet. Damit beenden nur 61 % der Kinder die Grundschule als Schwimmer – viel zu wenige.
Ende letzten Jahres hatte der Kreistag beschlossen, ein Budget von 500.000 Euro für die Schwimmförderung in den Kreishaushalt einzustellen, mit dem Anreize für Bäder und für Schulen zur Ausweitung des Schwimmunterrichts geschaffen werden sollen. Die Diskussionen in den Gremien um den erfolgversprechendsten Mitteleinsatz waren mit vielen, teils kontroversen Vorschlägen geführt worden. Nun hat die Kreisverwaltung die entsprechende Förderrichtlinie erarbeitet. Diese sieht auch vor, dass Bäder für den Schwimmunterricht der Klassenstufen 2 bis 6 Zuschüsse erhalten. Zudem finanziert der Kreis die Schülerbeförderung zum Schwimmbad.
Brandl: “Ich bin sehr froh über diesen enormen Fortschritt bei der Schwimmförderung unserer Kinder. Wenn der Kreistag zustimmt, haben wir damit ein landesweit einmaliges Vorzeigeprojekt, das jenseits von reinen Lippenbekenntnissen tatsächlich hilft. Es ist mir ein großes Anliegen, dass möglichst alle Kinder richtig Schwimmen lernen. Das kann Leben retten.” (rhe/red)
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