Kreis Germersheim – 51 Sattelschlepper voll mit Schokolade: So groß ist der Hunger auf Süßes im Landkreis Germersheim pro Jahr.
Von der Tafel über die Praline bis zum Riegel: 1.210 Tonnen Schokolade aßen die Menschen hier zuletzt rein statistisch – gut 9,5 Kilo pro Kopf. Beim Käse waren es 3.120 Tonnen – 24,5 Kilo pro Einwohner. Und beim Bier wurden 133.000 Hektoliter im Jahr getrunken (104 Liter pro Kopf), sagt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Rund 820 Arbeitsplätze hängen im Kreis Germersheim laut Arbeitsagentur an der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln.
Eine Voraussetzung für gutes Essen und Trinken sei jedoch, dass dieses fair produziert werde – angefangen vom Anbau der Zutaten bis hin zu den Arbeitsbedingungen in der Verarbeitung. Dazu hat die NGG eine lebensmittelpolitische Initiative gestartet.
Mit Sorge sieht die NGG den Trend zur Verramschung: „Gerade bei Getränken, Fleisch und Süßwaren erleben wir regelrechte Rabatt-Schlachten in den Supermärkten. Damit werden Lebensmittel oft weit unter Wert verkauft“, kritisiert Holger Winkow von der NGG Pfalz .
Weniger als 70 Cent für eine Tafel Marken-Schokolade sei in einer fairen und umweltgerechten Produktion nicht machbar. Solche Preise erhöhten den Druck auf die Beschäftigten und ihre Arbeitsbedingungen.
An die Verbraucher appelliert die NGG daher, nicht nur auf den günstigsten Preis zu achten. „Gute Lebensmittel sollten den Menschen beim Einkauf etwas wert sein. Gleichzeitig können sie damit die heimische Wirtschaft stärken – und beim Essen neben dem Genuss auch noch ein gutes Gewissen haben.“ (red)
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