Kreis Germersheim – Kinder müssen Schwimmen lernen können: Das ist ein Ziel aller Fraktionen im Kreistag Germersheim und auch im Stadtrat Wörth, wie die Wörther SPD mitteilte.
Der SPD-Kreisverband und der SPD-Stadtverband Wörth begrüßten daher den Grundsatzbeschluss im Kreistag über die Richtlinie zur Förderung des Schwimmens, hieß es. Es bedürfe jedoch einiger Ergänzungen und Konkretisierungen.
Die finale Förderrichtlinie muss aus Sicht der Kreis-SPD drei wesentliche Komponenten beinhalten (Wortlaut):
„1. Die Bereitstellung von zusätzlichem, idealerweise ehrenamtlichem Personal zur Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer. Es freut uns sehr, dass der rheinland-pfälzische DLRG-Vorsitzende bereits seine Unterstützung zum Ausdruck gebracht hat. Aber auch die Schwimmvereine sollten eingebunden werden.
2. Die Kosten des Schwimmunterrichts müssen den Kommunen ersetzt werden. Nicht die Kommunen mit Bädern, sondern der gesamte Landkreis hat die Aufgabe, die Kosten für den Schwimmunterricht zu tragen.
3. Der Schülertransport müsse organisiert werden, damit die Schulen das Angebot nutzen können. Viele weitere Elemente im aktuellen Entwurf der Schwimmrichtlinie seien dagegen eher Beiwerk, das von den wesentlichen Aufgaben abhalte“, so die Vorsitzenden der Kreis SPD, Felix Werling und Dr. Katrin Rehak-Nitsche.
An den CDU-Fraktionsvorsitzenden Martin Brandl geht scharfe Kritik. Brand habe eine „vollmundige Wahlkampfaussage“ gemacht, er habe „maßgeblich mitgeholfen“, dass das Wörther Hallenbad weiter nutzbar bleibe. „Den Beitrag von Herrn Brandl haben wir noch nicht finden können, auch in der Kreis-Förderrichtlinie ist davon nichts zu lesen. Die Sanierung des Hallenbades zahlt die Stadt Wörth am Rhein, sonst niemand“, so der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, Mario Daum.
„Bedauerlich“ sei zudem, dass die Kreisverwaltung bislang das Angebot der drei Kommunen Bellheim, Kandel und Wörth zur Nutzung der Freibäder für den Schwimmunterricht nicht aufgegriffen hatte. Allein im Wörther Badepark seien nach Berechnung der Stadtwerke etwa 190 zusätzliche Schwimmkurse möglich. „Wir werden darauf achten, dass der Kreis die beschlossenen 500.000 Euro für die Schwimmkompetenz der Kinder auch wirklich einsetzt“, betont Daum.
Weder in den Beratungen noch in der Förderrichtlinie selbst gebe es belastbare Zahlen, wofür die vorgesehenen 500.000 Euro ausgegeben werden – „es steht aber zu befürchten, dass der Löwenanteil gar nicht abgerufen werden könnte und im allgemeinen Kreishaushalt verschwindet“, kritisiert die SPD.
Die SPD erneuert ihre die Forderung, dass sich der Kreis als Träger der weiterführenden Schulen, des Katastrophenschutzes und der Gesundheitsvorsorge auch an Sanierungsmaßnahmen an Bädern beteiligt. Perspektivisch müsse ein Zweckverband kommunaler Bäder gegründet werden, um eine gleichberechtigte Verteilung der Kosten – sowohl an den Betriebs- wie auch Sanierungskosten – zu garantieren.
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