Berlin – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat in einem eindringlichen Appell davor gewarnt, dass die Kliniken flächendeckend bereits im ersten Quartal des neuen Jahres die Gehälter ihrer Mitarbeiter nicht mehr zahlen können, wenn die Häuser nicht zusätzliche finanzielle Hilfen erhalten.
„Die Kliniken sind in einer dramatischen Situation: Das Geld aus der Regelversorgung fehlt“, sagte der Präsident der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Die Krankenhäuser verfügten nur noch begrenzt über finanzielle Mittel. „Wenn die Bundesregierung die Hilfen nicht deutlich erhöht, werden flächendeckend Kliniken bereits im ersten Quartal 2021 nicht mehr die Gehälter ihrer Mitarbeiter zahlen können“, warnte Gaß.
Er appellierte: „Es muss gehandelt werden. Die Kliniken brauchen eine Liquiditätssicherung.“ Der DKG-Präsident schlug vor, dass die Kliniken auf der Basis von 2019 monatlich ihr Budget erhalten sollten.
Am Ende des Jahres 2021 könne dann spitz abgerechnet werden. Die Bundesregierung hatte Mitte Dezember einen neuen Rettungsschirm für die Krankenhäuser aufgespannt. Nach dem Konzept des Gesundheitsministeriums erhalten die Kliniken in besonders stark von der Pandemie belasteten Gebieten Ausgleichszahlungen, wenn sie auf aufschiebbare Eingriffe verzichten und damit Betten freihalten.
Aus Sicht der Krankenhausgesellschaft reicht das Konzept bei Weitem nicht. „Der neue Rettungsschirm für die Krankenhäuser, der seit dem 17. Dezember gilt, ist nur eine minimale Verbesserung“, sagte Gaß.
Lediglich 25 Prozent der Kliniken würden davon erfasst. „Im Frühjahr hatten wir einen Rettungsschirm, der für 100 Prozent aller Krankenhäuser gegolten hat – dabei gab es damals nur etwa halb so viele Covid-19-Patienten.“ (dts Nachrichtenagentur)
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