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„Kommunalwahl 2019 – Pfalz-Express fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten“: Jockgrim: Sabine Baumann (CDU) – Volker Isemann (Einzelkandidat)

13. Mai 2019 | Kategorie: Kommunalwahl 2019, Kreis Germersheim, Politik regional

Sabine Baumann (CDU), Volker Isemann, kandidiert als Einzelbewerber.

Zu den Kommunalwahlen am 26. Mai stellt der Pfalz-Express einige Bürgermeisterkandidaten vor.

Mit der Überschrift „Kommunalwahl 2019 – Pfalz-Express fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten“  haben wir den Kandidaten dieselben sechs Fragen gestellt. Sie sollen einen kleinen Überblick über die politischen Absichten der jeweiligen Bewerber geben.

In der Ortsgemeinde Jockgrim treten an: Die amtierende Bürgermeisterin Sabine Baumann (CDU) und Herausforderer Volker Isenmann als Einzelbewerber.

Sabine Baumann

Sabine Baumann
Foto: v. .privat

Warum möchten Sie Bürgermeisterin bleiben, was bewegt Sie zur erneuten Kandidatur?

Ich setze mich gerne für Jockgrim ein. Hier bin ich zuhause, hier fühle ich mich wohl. Als Bürgermeisterin kann ich meine Erfahrung einbringen, meine Kontakte für die Gemeinde einsetzen. Gemeinsam mit den Rats- und Ausschussmitgliedern, den Bürgern und der Verwaltung möchte ich Jockgrim weiter voranbringen. Zuhören, organisieren, koordinieren, Sachverhalte klar darstellen, Alternativen suchen, Lösungen finden, das macht mir Spaß.

Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Gemeinde mit maximal zwei Sätzen…

Jockgrim ist eine moderne und lebendige Gemeinde. Jüngere und Ältere, Ur-Jockgrimer und Zugezogene schätzen das aktive Vereinsleben, die gute Versorgung und Infrastruktur, gute Kindertagesstätten, eine herrliche Naturlandschaft und vieles mehr.

Wenn ich Bürgermeisterin bleibe, werde ich als erstes…?

Erstmal werde ich mich freuen – immerhin ist das dann ja auch eine Bestätigung für das Engagement der letzten Jahre. Und dann geht es bald wieder an die Arbeit – das Tagesgeschäft und Projekte laufen ja weiter. Es wird auch einiges mit den erfahrenen und den neuen Mandatsträgern zu besprechen sein, damit die neuen Gremien schnell zu einer guten Zusammenarbeit finden können.

Die nächsten drei Projekte sind…?

  • Eine aus heutiger Sicht große Herausforderung ist die Umsetzung des neuen Kindertagesstättengesetzes – personell, baulich, organisatorisch. Im Moment sind noch viele Fragen offen. Wobei das Wohl der betreuten Kinder für Träger, Einrichtungen und Verwaltung natürlich an erster Stelle steht. Das wird spannend.
  • Auch mit dem Sanierungskonzept für unsere Gehwege und Straßen soll es weitergehen. Diese nach und nach in Ordnung zu bringen, ist für alle Einwohner wichtig, auch wenn das viel Geld kostet. Dabei gilt es, flexibel zu sein und die Chancen im Blick zu behalten: Den Beginn der Sanierung der Buchstraße haben wir jetzt einige Monate verschoben, weil sich dadurch die Möglichkeit auf weitere Zuschüsse ergeben hat.
  • So langsam läuft auch das Projekt Blühflächen an. Schon vor einiger Zeit haben wir im Verbandsgemeinderat beschlossen, mögliche Flächen zu erfassen. Sie sollen in ein sinnvolles Konzept zusammengefasst werden, Stichwort Südpfalzbiotope und was es da alles gibt. Die ersten Probeflächen für Blüh- und Gehölzmischungen sind eingesät, auch auf privaten Flächen.

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Gemeinde finanziell voranbringen?

Ein ganz schwieriges Thema, nicht nur in Jockgrim, sondern im Großteil des Landes. Die meisten unserer Ausgaben resultieren aus Pflichtaufgaben der Gemeinde. Wir können nicht unsere öffentlichen Gebäude verkaufen, das wäre nicht nachhaltig, und die Gemeinde soll ja mit vielen Veranstaltungen und Angeboten, vor allem der Vereine, ihre Lebendigkeit bewahren.

Außerdem können wir unsere Liegenschaften und Infrastruktur nicht verkommen lassen, auch hier sind Investitionen erforderlich. Das neue Kindertagesstättengesetz wird ebenfalls zu Investitionen führen.

Wir haben in den vergangenen Jahren in den Gremien immer wieder nach Einsparmöglichkeiten gesucht. In der Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist es eine Selbstverständlichkeit, immer nach kostengünstigen, nachhaltigen Lösungen zu suchen. Die Finanzen werden weiter eine Herausforderung und eine Gratwanderung bleiben.

Worin liegt Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Meine Stärke liegt wohl im strukturierten Arbeiten – das beginnt damit, gut zuzuhören, nachzufragen, Rahmenbedingungen und Chancen zu recherchieren sowie Alternativen abzuwägen, Sachverhalte klar darzustellen und zu erklären, Entscheidungen vorzubereiten. Und diese dann konsequent und zuverlässig umzusetzen. Die Fähigkeit, klar und präzise zu formulieren, hilft mir dabei sehr.

Ich habe bestimmt nicht nur eine Schwäche. Aber Schwächen sind dazu da, daran zu arbeiten und immer dazuzulernen. Manchmal wäre ich gern etwas geduldiger, manchmal etwas gelassener. Und dann habe ich immer noch eine große Schwäche für Schokolade.

Zur Person

Sabine Baumann ist 54 Jahre, bis zum Wahltag 55 Jahre. Sie ist geschieden und hat zwei erwachsene Kinder.

Die Dipl.-Betriebswirtin (BA) arbeitet neben ihrer Tätigkeit als Bürgermeisterin auch als Büroleiterin im Wahlkreisbüro des CDU-Landtagsabgeordneten Martin Brandl.

Volker Isemann

Volker Isemann
Foto: v. privat

Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Als ich im Februar 2018 zum 1. Beigeordneten der Verbandgemeinde gewählt wurde, hatte ich nicht nur die Unterstützung der SPD.  Ich führte Gespräche mit den Fraktionen der Grünen, der FWG, der Bürger für Jockgrim und der FDP. Somit war dies ein eindeutiges Zeichen, dass ich das Vertrauen aller Oppositions-Fraktionen aufgrund meiner offenen Art habe.

Das war einer der Hauptgründe, weshalb ich mich als Einzelbewerber für dieses Amt bewerbe. Was sehr gut für die Verbandsgemeinde ist, ist auch auf die Ortsebene übertragbar und von großem Vorteil. Durch meine andere parteipolitische Zugehörigkeit ist eine andere Denkweise gewährleistet und gegeben, ein reines  Parteidenken somit ausgeschlossen.

Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Gemeinde mit maximal zwei Sätzen…

Geschichte pur, vom Bauern- zum Zieglerdorf. Ein vielseitiger und von sehr aktivem Vereinsleben geprägter Ort, Erholung vom Feinsten, z.B. Naherholungsgebiet am Baggersee, Wanderwege, Radwege. Einfach kommen, schauen und erholen -in Jockgrim sind Sie nicht nur Gast, hier sind Sie immer herzlich Willkommen unter gut gelaunten und glücklichen Menschen.

 Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?

Die Parkplatzsituation sowie den Dorfplatz auf die Agenda der nächsten Gemeinderatssitzung bringen. Die Gewerbetreibenden sollen wieder mehr Aufträge bekommen, nur wer was verdient kann auch Steuern zahlen.

Die nächsten drei Projekte sind…?

  • Kindertagesplätze müssen für alle in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Fröhliche Kinder – entspannte Eltern.
  • Radfahrer müssen besser im Verkehr integriert werden.  Die Schulwege haben hier die höchste Priorität.
  • Schnelles Internet für jeden. Warum gibt es an Knotenpunkten kein freies Wlan, würde unserem Tourismus sehr gut tun.

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Gemeinde finanziell voranbringen?

Durch kontinuierlichen Dialog mit den Gewerbetreibenden z.B. über die Vereinigung des Gewerbekreises und dies nicht erst vor anstehenden Wahlen. Nur Nehmen wird auf Dauer nicht gehen, es muss wieder eine „Geben- und Nehmen Mentalität“ erkennbar sein.

Wir brauchen dringend einen Dorfentwicklungsplan. Wir müssen uns weiterentwickeln und Arbeitsplätze für die Zukunft generieren. Hier gilt es, das Landesprogramm „ Starke Kommune – Starkes Land“ aufzugreifen.

Worin liegt Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Zuverlässigkeit, wohl überlegtes Handeln, Führen und Lenken, Vertrauen, Engagement sowie die Bürgerinnen und Bürger mit einbinden, das sind meine Grundwerte über Parteigrenzen hinaus und dazu stehe ich.

Ungeduld, wenn nicht alles so schnell umgesetzt wird wie ich und meine Mitmenschen es wollen und erwarten.

Zur Person

Volker Isemann ist 58 Jahre, seit über 30 Jahren „sehr glücklich verheiratet“ und hat zwei erwachsene Töchter von 27 Jahren (Zwillinge).

Gelernt hat er Kfz-Schlosser, danach die Meisterprüfung absolviert. Heute ist er Angestellter bei Daimler und arbeitet als Arbeitsstudientechniker.

 

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2 Kommentare auf "„Kommunalwahl 2019 – Pfalz-Express fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten“: Jockgrim: Sabine Baumann (CDU) – Volker Isemann (Einzelkandidat)"

  1. Philipp sagt:

    Dass die SPD mit ihrem Parteimitglied Isemann anscheinend nicht besonders glücklich ist und ihn anscheinend auch nicht unterstützt ist schon mal ein Kriterium, das ihn sympathisch macht.
    Denn nur mit solchen Leuten könnte die SPD wieder auf einen Neuanfang hoffen und das Vertrauen der Arbeiterschaft wiedergewinnen.
    Im Moment versuchen die Sozialdemokraten ja eher die ehem. SED links zu überholen und sucht durch plumpe Anbiederung die Unterstützung von Antifa und dem Lager „demokratieferne Blindgänger gegen Rechts“.
    Dabei ist eine erstaunliche Kontinuität auf dem Weg Richtung 5%-Hürde festzustellen!
    Es wird Zeit, im Bundestag eine 1%-Hürde zur Abstimmung zu stellen, damit die SPD ihren derzeit zielstrebig verfolgten Kurs von Bundestagsesseln aus weiterzuverfolgen!

  2. karlheinz sagt:

    Ist Volker Isemann jetzt „parteilos“ oder ist er ein „Einzelkandidat“?
    Ist er SPD-Parteimitglied oder nicht?
    Hat er also Unterstützungsunterschriften gesammelt oder wurde er als Wahlvorschlag von der SPD eingereicht?

    In einigen Orten, so auch in Hagenbach und Büchelberg haben die SPD-Kandidaten das SPD-Wahlplakat, dann aber statt dem Parteilogo nur ein rotes Quadrat.

    Ist das die Angst, zu sehr mit der SPD in Verbindung gebracht zu werden? Verstehen kann ich das ja.
    Aber ist auch ein wenig wie „wasch mich, aber mach mich nicht nass….“