Landau. „Die Investitionen für die Feuerwehren dienen Ihrer Sicherheit und der Sicherheit der Bevölkerung“, machte Landrätin Theresia Riedmaier bei der Dienstbesprechung der Feuerwehren im Kreishaus am Freitagabend deutlich.
Deshalb sei das Geld trotz der schwierigen Finanzlage des Kreises hier gut angelegt, betonte sie. Unter anderem wurde im letzten Jahr in Chemikalienschutzanzüge, Beatmungsgerät und Defibrillator für die SEG und Ersatz-Einsatzbekleidung für Atemschutzgeräteträger investiert.
Für 2014 sind rund 180.000 Euro Beteiligung am Aufbau des digitalen Alarmierungsnetzes und weitere 32.000 Euro zur Beschaffung von digitalen Meldeempfängern vorgesehen. Neben den Beschaffungen im Bereich Digitalfunk wird aber auch der Gefahrstoffzug unter anderem mit zwei Gasmessgeräten ausgerüstet, der Löschzug Wasser erhält einen Rollwagen für Schläuche.
In ihrem Rückblick erinnerte die Landrätin an die Jubiläen der Feuerwehren in Edenkoben und Bad Bergzabern zum 150-jährigen Bestehen. Mit Bedauern stellte die Landrätin fest, dass im Februar Pierre Siebert als Commandant der Sapeurs Pompiers de Wissembourg verabschiedet wurde. Sie dankte ihm für die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit und wünschte ihm für seinen weiteren beruflichen Weg viel Erfolg. Was die Ausbildungen und Übungen im Landkreis betrifft, verwies Riedmaier auf einen gemeinsamen Lehrgang von Stab, Technischer Einsatzleitung und der Facheinheit Information und Kommunikation zusammen mit der Stadt Landau im März an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz.
Kreisfeuerwehrinspekteur Rudi Götz berichtete, dass es im letzten Jahr 194 Brände gab, darunter 6 Großbrände. Drei Menschen konnten gerettet werden, doch leider gab es auch vier Verletzte und einen Toten zu beklagen. Technische Hilfeleistungen der Feuerwehren wurden knapp 400 Mal angefordert, der Schwerpunkt lag bei den Verkehrsunfällen. 31 Menschen konnten gerettet werden, für 5 Menschen kam jede Hilfe zu spät. 183 Mal rückten die Feuerwehren im Landkreis vergeblich aus, darunter 155 Mal aufgrund von Brandmeldeanlagen.
Auch Landkreisübergreifend waren die Feuerwehren im Einsatz, unter anderem bei dem großen Reifenlagerbrand in Lingenfeld im Juli, bei dem die Dekon-Einheit SÜW Schlauchsperren zur Rückhaltung des eingestauten Löschwassers bereitstellte. „Hier konnten wir den Schulterschluss der Regionen praktisch unter Beweis stellen und zeigen, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit hervorragend funktioniert“, zeigte sich Götz erfreut.
Im Rahmen der gemeinsamen Ausbildung auf Ebene des Landkreises und der Stadt Landau wurden im Jahr 2013 fast 2.500 Feuerwehrangehörige geschult. Schwerpunkt der 68 Lehrgänge war die Aus- und Weiterbildung im Bereich Digitalfunk. Götz sprach dem Team der Kreisausbilder unter der Leitung des stv. KFI Dirk Nerding
sowie den Ausbildern der Feuerwehr Landau für die geleistete Arbeit ein herzliches Dankeschön aus.
Bei den 49 Jugendfeuerwehren im Landkreis sei zwar ein leichter Rückgang zu verzeichnen, führte Götz weiter aus, doch sei dies in der Tatsache begründet, dass fast 100 Jugendlich in die aktiven Wehren übernommen werden konnten. Die Jugendwartinnen und Jugendwarte leisteten über 20.000 Stunden an allgemeiner Jugendarbeit und feuerwehrtechnischer Ausbildung. Auch die 11 Bambini-Feuerwehren im Landkreis werden gut angenommen und es habe sich gezeigt, so Götz, dass „diese Vorbereitungsgruppen enorm wichtig sind für die Nachwuchsgewinnung, da schon die Kleinsten somit für die Feuerwehr begeistert werden können“.
Erstmals in diesem Jahr fand im Landkreis SÜW die „Queichtal Challenge“ statt. Ziel der Veranstaltung war und ist es die jungen Leute der verschiedenen Rettungsorganisationen möglichst früh zusammenzubringen. „Im Einsatz zeigt sich oft, dass wir uns gegenseitig brauchen, ergänzen und wir die gesteckten Ziele nur gemeinsam erreichen können. Also sollen sich auch die Kinder und Jugendlichen schön frühzeitig kennenlernen und sich vernetzen“, erläuterte Götz. Mit der „Queichtal-Challenge“ sei dies in hervorragender Weise gelungen.
Im vorbeugenden Brandschutz wurden 25 Gefahrenverhütungsschauen in Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen durchgeführt. Zum Thema der Rauchmelderpflicht in Rheinland-Pfalz betonte Götz, dass die Zahl der Toten zeige, dass weiterhin aufgeklärt und informiert werden müsse, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.
Die Rettungshundestaffel war 94 Mal im Einsatz, dabei wurden 75 Personen während der Suche gefunden, 68 davon lebend. Der Vermisstenspürhund war außerdem bei 74 Einsätzen überregional angefordert und eingesetzt.
Die Technische Einsatzleitung und die Fachgruppe „Information und Kommunikation“ (IuK) beteiligten sich bei der Landesübung „Starke Nachbarn“, außerdem unterstützte die IuK bei der Ausbildung im Sprechfunk. Der Gefahrstoffzug Südliche Weinstraße hat mehrere größere Übungen durchgeführt unter anderem war man bei der Tierseuchenübung mit dabei. Die Höhenrettungsgruppe Annweiler war im vergangenen Jahr 16 Mal im Einsatz, um Personen zu retten oder auch den Rettungsdienst zu unterstützen. Spezielle Trainings fanden unter anderem im Holiday-Park und bei der Berufsfeuerwehr Wiesbaden mit der Polizei Hessen statt.
Der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Dirk Nerding verwies auf die Bedeutung der Kampagne „Deine Heimat. Deine Feuerwehr! Komm, mach mit!“, eine Landesweite Kampagne zur Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung für die Feuerwehren. Ein Großteil der Feuerwehren bestehe aus ehrenamtlichen Kräften, deshalb sei es enorm wichtig, dass weitere Ehrenamtliche zum Dienst in der Feuerwehr nachrückten. „Das Feuerwehrwesen in Deutschland ist weltspitze“, wenn dieses aber trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen und geänderter gesellschaftlicher Bedingungen erhalten bleiben solle, dürfe man mit der Werbung nicht nachlassen, machte Nerding deutlich.
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