Berlin – Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sieht Gentechnik als einen Weg, um den Chemieeinsatz in der Landwirtschaft zu verringern. Sie teile die Haltung der EU-Kommission, dass neue Pflanzenzüchtungsmethoden dabei helfen könnten, sagte Klöckner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
So könne die Genschere Crispr/Cas „ein Schlüssel sein, wenn wir weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen, aber die Erträge sichern und die Pflanzen klimastabil haben wollen“. Zuvor war bekannt geworden, dass die neue EU-Kommission den Chemieeinsatz in der europäischen Landwirtschaft bis 2030 um 50 Prozent verringern und den gesamten Agrarsektor stärker auf Umwelt- und Klimaschutzziele ausrichten will.
Das geht laut eines Berichts der Funke-Zeitungen aus Eckpunkten für eine Agrarstrategie der neuen EU-Kommission hervor. Die Pläne will Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Grundzügen am Mittwoch als Teil ihres „Europäischen Green Deal“ vorstellen. An einer umwelt- und klimafreundlicheren Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik werde kein Weg vorbei führen, sagte Klöckner.
„Wichtig ist mir, dass wir in der gesamten EU diese Ziele verfolgen. Es darf nicht zu weiteren Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU kommen.“ Eine Verringerung des Chemieeinsatzes bedeute Veränderungen, die es aber nicht kostenlos geben könne, so die Ministerin. „Landwirte brauchen dafür Unterstützung. Die deutsche Landwirtschaft leistet auf diesem Feld schon viel, aber wir müssen da und dort noch besser werden. Wir wollen den landwirtschaftlichen Betrieben helfen, diesen Weg zu gehen.“ (dts Nachrichtenagentur)
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