Kreis DÜW. Es kommt leider immer wieder vor: Aus falsch verstandener Tierliebe nehmen Menschen viel mehr Haustiere bei sich auf als sie versorgen können. Häufig leben die Tiere dann auf viel zu kleinem Raum, der Besitzer kann sich nur schwer um sie kümmern, der Wohnraum verdreckt. „Animal Hoarding“ ist ein Problem – für den Besitzer wie für die Tiere.
Dann schreitet das Veterinäramt der Kreisverwaltung ein und schafft bessere Lebensbedingungen für die Vierbeiner. Das geschieht nach dem Tierschutzgesetz, zum Wohle von Tier und Halter. Zum Glück kommt es nur selten zu solchen Extremfällen. Wenn doch, ist die Verwaltung auf Ihre Mithilfe angewiesen: Denn die kleinen Wollknäule wollen schnell in ein neues, liebevolles Zuhause.
Aktuell suchen ein paar Katzen einen neuen Besitzer, der sich um sie sorgt. „Sie sind inzwischen geimpft, kastriert und rundum gesund“, versichert der Leiter des Veterinäramts, Dr. Christian Cegla. Das Tierheim Neustadt hat die Kätzchen untersucht. Die Tiere freuen sich über jedes neue Heim. „Zum Beispiel könnten sie als Stallkatzen wertvolle Dienste beim Mäusefangen leisten“, so Cegla. „Wir freuen uns über jede einzelne Katze, die wir in liebevolle Hände vermitteln können. Und die Katzen freuen sich natürlich auch.“
Wer sich der Tiere annehmen möchte, kann sich direkt bei Dr. Christian Cegla melden: 06322-961-6000.
Was ist Animal Hoarding?
Der Begriff „Animal Hoarding“ lässt sich mit Tierhortung oder Tiersammelsucht übersetzen. Die betroffenen Personen „sammeln“ Haustiere – meistens sehr viele auf kleinem Raum. Schon aufgrund der Masse können sie sich daher nicht richtig um Ernährung, Hygiene oder tierärztliche Versorgung kümmern. Oft kommen noch andere psychische Probleme hinzu. Die Hintergedanken sind dabei meist positiv: Die Betroffenen haben Mitleid mit den Tieren und wollen sie eigentlich nur pflegen und ihnen helfen. Doch die Tiersammelsucht ist für Mensch wie Tier gefährlich: Die Tiere leiden oft an Unterernährung, Krankheiten oder Parasiten und auch für den Menschen besteht ein Gesundheitsrisiko. „Animal Hoarder“ sind selbst nicht in der Lage, die auftretenden Probleme zu erkennen. Generell können alle Tiere Opfer von krankhaften Tiersammlern werden, besonders häufig sind aber Hauskatzen betroffen. (kv-düw)
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