Köln – Der katholische Kardinal Joachim Meisner ist tot. Er sei während seines Urlaubs morgens in Bad Füssing „friedlich eingeschlafen“, teilte das Erzbistum Köln am Mittwoch mit.
Meisner war von 1989 bis 2014 Erzbischof von Köln und Metropolit der Kirchenprovinz Köln. Zuvor war er von 1980 bis 1989 Bischof von Berlin und von 1982 bis 1989 Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz.
Bis zuletzt sorgte Meisner auch innerhalb der Katholischen Kirche immer wieder für Aufsehen. So wandte er sich erst noch Mitte September 2016 zusammen mit anderen Kardinälen in einem Brief an Papst Franziskus und die Glaubenskongregation mit fünf „Zweifeln“ (dubia) und dem Wunsch nach Klarstellungen zum päpstlichen Schreiben Amoris laetitia, insbesondere zur Frage der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur heiligen Kommunion.
Weil der Papst nicht geantwortet hatte, wurde der Brief später öffentlich gemacht. Meisner kritisierte mehrfach in drastischer Sprache die Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften mit der heterosexuellen Ehe.
In einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sprach er sich 2009 gegen ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare aus. Meisner wurde 83 Jahre alt. (dts Nachrichtenagentur)
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