Kandel – Am 11. November ist in Frankreich der Feiertag zum Ende des Ersten Weltkrieges. Dieser Feiertag ist verbunden mit einer Gedenkveranstaltung am Ehrenmal für die Gefallen und Opfer der Weltkriege in der Innenstadt von Reichshoffen und im Ortsteil Nehwiller.
Wiederholt wurde Stadtbürgermeister Michael Niedermeier eingeladen nicht nur der Veranstaltung beizuwohnen, sondern auch eine Rede zu halten. Gleiches galt für Bürgermeister Hubert Walter, der auch wieder zu den Feierlichkeiten am Volkstrauertag nach Kandel reiste und zu den deutschen Freunden sprach.
Nach Kandel mitgereist ist auch Michel Schmitt, der die traditionelle Ehrenflagge der „Tricolore“ mitbrachte und sie zum Gedenken der deutschen Gefallenen und Opfer bei der Kranzniederlegung senkte.
„Aus Feinden wurden Freunde. Und Gesten sind keine reine Symbolik, sondern ernst gemeintes, vertrauensvolles und tief freundschaftliches Handeln. Es macht mich stolz, dass ebensolche Gesten an Denkmälern und auf Kriegsgräbern auf beiden Seiten mittlerweile eine Selbstverständlichkeit sind“, so Niedermeier in seiner Rede.
Niedermeiers elsässischer Bürgermeisterkollege Walter betonte in seiner Rede unter anderem, wie wichtig Europa sei und „dass wir dafür immer wieder einstehen müssen.“
Die Bürgermeister Niedermeier und Walter haben eine Tradition geschaffen. Zu den jeweiligen Gedenkzeremonien war es vorher nicht üblich, dass ein Deutscher (Bürgermeister) in Reichshoffen bzw. ein französischer Bürgermeister in Kandel sprach. „Wir setzen damit ein Zeichen und versetzen der jeweiligen Gedenkfeier noch mehr Kraft und Bedeutung“, sind sich beide Bürgermeister einig.
Die Veranstaltungen in beiden Städten umrahmten die jeweilige Stadtkapelle musikalisch. In Kandel haben die Schüler der IGS Kandel einen Beitrag gemacht, in Reichshoffen die Kinder des dortigen Kinderstadtrats.
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