Achtung Aktualisierung: Bericht zu den Kundgebungen, die mittlerweile stattgefunden haben: Kundgebungen in Kandel: Flaggenmeer und stiller Protest gegen „Frauenbündnis“
Kandel – Unter dem Motto „Wir zeigen Gesicht“ lädt das Bündnis „Kandel gegen Rechts“ (KgR) am 8. August zu einer stillen Protestaktion im Stadtkern ein. Anlass ist eine erneute Demonstration des „Frauenbündnisses Kandel“ zur selben Zeit vor der Verbandsgemeindeverwaltung
Im Juli hatte das „Frauenbündnis“ nach längerer Zeit das erste Mal wieder in Kandel demonstriert. Beim überwiegenden Teil der Bevölkerung kam das nicht gut an. KgR wünscht sich deshalb, dass sich mehr Kandeler dem Gegenprotest anschließen.
Dass das „Frauenbündnis“ nicht – wie früher üblich – den ersten Samstag im Monat für seine Kundgebung ausgewählt hat, sondern den 8. 8., macht KgR misstrauisch. „Ob das Datum bewusst gewählt wurde, wissen natürlich nur die Initiatoren, es macht jedoch stutzig“, sagt eine Sprecherin von KgR. 88 gilt als Code in der rechten Szene und steht für HH (den achten Buchstaben des Alphabets), also Heil Hitler.
„Auch die angekündigten Redner lassen aufhorchen“, so die KgR-Sprecherin. In den sozialen Medien wird sowohl mit dem AfD Politiker Stefan Räpple als auch mit Inge Steinmetz geworben. Räpple wurde erst Ende März von einem Schiedsgericht wegen parteischädigenden Verhaltens aus der Partei ausgeschlossen, da ihm mehrfach eine große Nähe zu rechtsextremen Organisationen und Personen vorgeworfen wurde (das Urteil ist noch nicht rechtskräftig). „Die Rechtspopulistin und AfD nahe Inge Steinmetz pflegt zusammen mit Hendrik Stoeckl, einem rechtsextremen YouTuber durch ihre Medienpräsenz die Brücke zwischen rechtsoffenen BürgerInnen und rechtsextremen auch gewaltbereiten Bewegungen. Beide sind polizeibekannt“, so KgR.
Gegenprotest in anderem Format
„Wir dürfen solchen Menschen nicht den Platz überlassen – in Kandel oder sonst wo.“ so das Bündnis Kandel gegen Rechts weiter. „Wir sehen, dass das sogenannte Frauenbündnis massiv mobilisiert und gut vernetzt ist. Wenn wir sie in Kandel gewähren lassen, werden sie immer stärker.“ heißt es weiter.
Daher ruft KgR zum Gegenprotest auf, diesmal jedoch in einer etwas anderen Form. „Wir haben uns für eine stille Protestform entschieden“. Wichtig ist für uns, Gesicht zu zeigen und für die Gesellschaft einzustehen, in der wir leben möchten. Darauf wollen wir hinweisen, leise aber bestimmt, so die Sprecherin. „KgR wird auf Reden und einen lautstarken Protest verzichten“.
Die Aktion findet um 14 Uhr am Parkplatz gegenüber der Verbandsgemeindeverwaltung statt. Das Bündnis stellt Plakate bereit und steht für Gespräche und Austausch zur Verfügung. „Wir freuen uns über alle Bürgerinnen aus Kandel und der Umgebung, die unsere Aktion unterstützen möchten. Lasst uns gemeinsam Gesicht zeigen!“ heißt es von KgR.
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