Kandel – Seit April hat die Realschule plus in Kandel eine neue Schulleiterin.
Cornelia Geiser lenkt von nun an die Geschicke der Vorzeige-Schule in der Jahnstraße. Schülern, Kollegium und Eltern ist sie keine Unbekannte: Die 44-Jährige ist seit 2011 zweite Konrektorin, arbeitete an der Seite des im Januar ausgeschiedenen Rektors Hermann Wolters und unterrichtet die Fächer Deutsch und Geschichte.
Zur Vorbereitung auf ihre nun angenommene Bewerbung hatte Conelia Geiser einen einjährigen Qualifizierungslehrgang besucht. „Ich wusste, es ist ein tolles Team mit motivierten Kollegen, eine nette Schülerschaft und ein aktiver Elternbeirat“, begründet sie ihre Entscheidung, die Leitung der Schule übernehmen zu wollen. Sie habe sich jedoch auch im Vorfeld dazu kritisch hinterfragt.
Es laufe sehr viel sehr gut an der Realschule plus, sagt sie. Das soll auch so bleiben: „Was gut ist, wird natürlich beibehalten.“
Pläne hat sie dennoch, möchte die vorhandenen Strukturen stärken und ausbauen. Dabei ist die Ganztagsschule (GTS) ein wichtiger Punkt auf der Agenda. Man wolle noch mehr Schüler dafür gewinnen, besonders aus den höheren Klassen, die die GTS nicht mehr so häufig in Anspruch nehmen, so Geiser. Derzeit besuchen etwa die Hälfte aller Schüler dort die Ganztagsschule.
Die Ganztagsschüler werden an bis zu drei Nachmittagen individuell und in Kleingruppen in den Hauptfächern von den jeweiligen Fachlehrern gefördert. Auch Einzelbetreuung ist möglich.
Dazu gibt es ein vielfältiges AG- und Freizeitangebot, eine Bibliothek oder einen Computerraum, Zeit zur Erholung, zum Spielen und zum gemeinsamen Mittagessen in der Mensa.
Frühzeitige Einblicke in die Arbeitswelt
Ein Hauptaugenmerk wird auf die Berufswahlvorbereitung gerichtet. Seit vielen Jahren zeigt die Schule großes Engagement darin, ihr Schüler mit Praktika, Infoveranstaltungen und Praxistagen für die Berufswelt fit zu machen.
So gibt es beispielsweise in der neunten Klasse ein Mal pro Woche einen Praxistag in den Partnerbetrieben der Schule (Sparkasse, Daimler, VR Bank oder X2E). Beim Berufsbewerberseminsar können die Schüler mit Vertretern zahlreicher Betriebe oder Institutionen trainieren, wie man ein Bewerbungsgespräch erfolgreich führt.
Angedacht für die Zukunft ist ein möglicher „Arbeitswelt-Tag, bei dem sich Betriebe in der Schule vorstellen.
Besonders gekümmert wird sich auch um die schwächeren Schüler. Fördern und fordern sowohl im Realschulzweig als auch im Berufsreifezweig (entspricht etwa dem früheren Hauptschulabschluss) ist für Cornelia Geiser ein wichtiges Anliegen. Dabei sei es wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen, ihnen dabei zu helfen zu erkennen, wo die Neigungen und Talente liegen: „Wir brauchen auch im Handwerk gute Leute“, betont sie.
Zur Person
Cornelia Geiser ist verheiratet und Mutter eines einundzwanzigjährigen Sohnes . Ihr Abitur legte sie an der Maria Ward Schule in Landau ab und machte zuerst eine Buchhändlerlehre in Kaiserslautern. Später übernahm sie die Leitung der Kinder- und Jugendbuchabteilung.
Nach einem Studium der Germanistik und der Neueren Geschichte in Saarbrücken absolvierte sie ihr Referendariat an der Hauptschule Kirchberg Pirmasens, wo sie später ihre erste Lehrerstelle antrat. Sie durchlief die Aufstiegsprüfung für das Lehramt an Realschulen und wurde Pädagogische Koordinatorin der Realschule plus in Pirmasens.
Die nächste Station war Kandel, wo sie ihre Arbeit als zweite Konrektorin aufnahm und diese nun als Schulleiterin weiterführt. (cli)
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