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Kandel: Bürgermeisterkandidaten Tielebörger, Niedermeier, Wegmann und De Zorzi erläutern Ziele und Ideen

15. Mai 2019 | Kategorie: Kommunalwahl 2019, Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Die Bürgermeisterkandidaten für Kandel (v.li.): Günther Tielebörger (SPD), Michael Niedermeier (CDU), Jutta Wegmann (Grüne) und Nico De Zorzi (Die PARTEI).

Kandel – Zu den Kommunalwahlen am 26. Mai stellt der Pfalz-Express einige Bürgermeisterkandidaten vor.

Mit der Überschrift „Kommunalwahl 2019 – Pfalz-Express fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten“ haben wir den Kandidaten dieselben sechs Fragen gestellt. Sie sollen einen kleinen Überblick über die politischen Absichten der jeweiligen Bewerber geben.

In der Stadt Kandel bewerben sich vier Kandidaten um den Chefsessel im Rathaus: Der amtierende Bürgermeister Günther Tielebörger (SPD) und die Herausforderer Michael Niedermeier (CDU), Jutta Wegmann (Grüne) und Nico De Zorzi (Die PARTEI).

Nachstehend die Antworten aller vier Kandidaten.

Günther Tielebörger

 Günther Tielebörger

Warum möchten Sie Bürgermeister bleiben, was bewegt Sie zur erneuten Kandidatur?

Ich bin seit 2004 Bürgermeister der Stadt Kandel. Seitdem hat sich die Lebensqualität und die Infrastruktur erheblich verbessert.

Wir haben noch eine lebendige Innenstadt. Dies soll auch so bleiben, obwohl Bedrohung durch den zunehmenden Onlinehandel besteht.

Vielfältige kulturelle Angebote in Zusammenarbeit mit Handel und Gewerbe und dem Citymanagement sollen dazu beitragen, dass unsere Innenstadt weiterhin für Besucherinnen und Besucher sowie Einkäufer interessant bleibt.

Darüberhinaus gibt es viele Projekte, die ich auf den Weg gebracht habe und die jetzt in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt werden. Auch hier möchte ich natürlich meine Ideen weiter mit einbringen.

Beschreiben Sie einem fremden die Stadt in maximal zwei Sätzen…

Schlendern Sie durch die Hauptstraße und über das Plätzel, genießen Sie die Atmosphäre der Fachwerkhäuser und der lebenden Innenstadt. Besuchen Sie unsere Lokale und unsere Feste und Sie werden merken, dass die Südpfälzer Freundlichkeit mit viel Herzblut vorhanden ist.

Wenn ich Bürgermeister bleibe, werde ich als erstes …?

Mich bei allen, die mich in meinem Wahlkampf unterstützt bzw. mich gewählt haben, bedanken.

Es gibt einige Projekte, die jetzt anstehen. Das ist das Bienwaldstadion und auch die Erweiterung der Bienwaldhalle. Das sind die zwei wichtigen Projekte, die jetzt anstehen neben dem Bau von zwei neuen Kindergärten.

Die weiteren 3 Projekte sind…

…das Bürgerhaus in Minderslachen, weil dies zur Dorfgemeinschaft notwendig ist und beiträgt.

…aber auch das Jugendzentrum, um etwas für unsere Jugend zu tun und

…unser Bauhof, damit die Arbeit in der Stadt von unserem Mitarbeitern auch weiterhin in der bisherigen guten Art und Weise erfolgen kann

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Ortsgemeinde finanziell voranbringen?

Die finanzielle Situation der Stadt ist angespannt, aber nicht so schlecht wie oft vorgetragen.

Wir sind eine der drei finanzstärksten Gemeinden im Kreis und wollen dies auch bleiben. Hierzu hilft uns die Ausweisung weiterer Wohnbaugebiete, weil wir dadurch Anteile an der Einkommensteuer bekommen, aber auch die Ausweisung von Gewerbeflächen.

Hier gilt es, zusammen in Abstimmung mit Wörth und Hagenbach, Flächen für die wirtschaftliche Intelligenz zur Verfügung zu stellen. Industrieflächen sind in der Gemarkung von Kandel schwer vorstellbar. Darüberhinaus muss festgestellt werden, dass wir ein Teil des Landes und daher auch vom Land finanziell abhängig sind. Mit vielen Gemeinden zusammen werden wir daher immer wieder versuchen, dass wir – wie andere Gemeinden auch – eine bessere Finanzausstattung bekommen.

Worin sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen?

Meine Stärke sehe ich darin, zielgerichtet Projekte, die ich als notwendig erachte, auch umzusetzen.

Dabei ist es schon wichtig, dass die Bürgerschaft in der Diskussion ihre Anregungen gibt und auch im Entscheidungsprozess mitwirkt. Die letzte Entscheidung jedoch treffen die gewählten Vertreter und diese Entscheidung sollte dann auch von allen akzeptiert werden.

Meine Schwäche liegt sicherlich darin, dass ich oftmals zu ungeduldig bei der Durchführung der Maßnahmen und Projekte bin.

Auch nervt mich, wie stark in den letzten Jahren Eigeninteressen oftmals in den Vordergrund gestellt werden und so getan wird, als ob es im Interesse der gesamten Bevölkerung ist.

Auch die Bereitschaft, Fake-News als Wahrheit anzunehmen, ist ein Problem, mit dem ich mich in Zukunft stärker auseinandersetzen muss.

Zur Person

Günther Tielebörger ist  71 Jahre, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder und mehrere Enkel. Er war hauptamtlicher Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel von 1981 bis 2009 und ist darüber hinaus ehrenamtlicher Stadtbürgermeister geblieben.

Michael Niedermeier

Michael Niedermeier

Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Weil Kandel mehr kann. Wir müssen nach vielen Jahren feststellen, dass wir 30 Millionen Euro Schulden haben. Wir müssen feststellen, dass wir quasi keine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung haben. Wir müssen feststellen, dass wir so gut wie keinen bezahlbaren Wohnraum haben. Das sind große Baustellen, die es endlich anzupacken gilt.

Kandel ist eine so tolle Stadt, die es zu erhalten gilt. Es geht nicht darum Kandel schlecht zu machen, es geht darum Kandel besser zu machen und nachhaltig und zukunftsträchtig zu entwickeln. Es geht darum Kandel modern in die Zukunft zu führen, ohne die Traditionen zu vergessen. Das alles möchte ich gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gestalten. Bei allen Themen steht Bürgerbeteiligung bei mir an erster Stelle! Das ist meine Devise.

Bürgermeister dieser wunderschönen Stadt, meiner Heimat zu sein, das ist mein Wunsch, weil ich junge, frische und innovative Ideen mitbringe. Ich bin davon überzeugt, dass nach so vielen Jahren endlich ein unvoreingenommener Blick in die Stadtpolitik Einzug finden muss. Ich bin davon überzeugt, dass Kandel nicht nur mehr kann. Kandel hat auch mehr verdient. Ein weiter so, ist nicht die Antwort.

Deswegen möchte ich Bürgermeister werden. Denn Kandel kann mehr.

Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Ortsgemeinde mit maximal zwei Sätzen…

Kandel ist eine wunderschöne Stadt am Bienwald, mit offenen, freundlichen ja lebenslustigen Leuten, dessen Aushängeschilder die belebte Einkaufsstraße und die vielen attraktiven Feste und Märkte sind. In Kandel zu wohnen ist ein Privileg, denn mit rund 9.000 Einwohnern hat es mittelstädtische Strukturen mit vielen Behörden, Geschäften und Gesundheitseinrichtungen (z.B. Krankenhaus) und ist gleichzeitig so klein, dass man fast von dörflichen Strukturen sprechen kann – Kandel ist einfach schön.

Wenn ich Bürgermeister bleibe, werde ich als erstes …?

Ein freies WLAN-Netz in der Innenstadt umsetzen und in allen „Stadtteilen“ Bürgerversammlungen ansetzen. Außerdem wird in intensivere Verhandlungen zum Ausbau des schnellen Internets begonnen.

Die weiteren 3 Projekte sind…

– Ich werde mich für bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Dabei gilt es die bauliche Nachverdichtung in bestehenden Wohngebieten endlich voranzutreiben. Wir müssen die Möglichkeiten einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (oder mit städtischer Beteiligung) prüfen und umsetzen. Damit geht auch ein Leerstandsmanagement, die Ausweisung von Flächen für bezahlbaren Mietwohnungsbau und Förderung von generationenübergreifenden Baugruppen/Baugenossenschaften einher.

Außerdem müssen wir städtebauliche Konzepte entwickeln, die den eklatanten Anstieg der Immobilien- und Grundstückspreise eindämmt.

– Ich werde eine Wirtschaftsförderung einführen: Wir müssen endlich wieder als ein wirtschaftliches Zentrum in der Region eine stärkere Rolle spielen und uns dadurch auch für die Zukunft fit machen. Wir müssen es endlich wieder schaffen zukunftsträchtige Betriebe anzusiedeln, schon bestehenden Betrieben Erweiterungsmöglichkeiten bieten und das Abwandern von Unternehmen verhindern. Die Planung zur Ausweisung neuer Gewerbegebiete und die proaktive Vermarktung dieser (wie schon bestehender) muss professioneller vonstatten gehen. Das ganze in einem partnerschaftlichen und sich ergänzenden Miteinander mit dem schon bestehenden Citymanagement. Wir müssen schnell, aber wohl überlegt und in Zusammenarbeit mit allen Akteuren in der Stadt Konzepte und Lösungen erarbeiten, dass wir unsere Innenstadt vor einem ausweitenden Leerstand bewahren und zukunftsfähig machen. Das geschieht nicht nur mit Investitionen in „Betongold“ sonder vor allen Dingen nur geschickte Planungs- und Marketingansätze die gemeinsam erarbeitet und nicht „von oben“ übergestülpt werden.

– Ich werde mich um das Jugendzentrum, das Ehrenamt und den Sport kümmern. Wir haben eine gute Basis, die in einigen Bereichen oft zu Kurz kommt oder eben nicht genügend in den Fordergrund gerückt wird. Gerade auch die Ehrenamtlichen müssen an einem Ehrenamtstag einen Ehrenamtspreis mit gesonderter finanzieller Förderung erhalten. Eine solche regelmäßige Veranstaltung mit diesem Fokus ist besonders wichtig und wird von mir umgehend geplant. Die Sanierung des Jugendzentrums muss ebenfalls direkt in den Vordergrund rücken. Ebenso der Sport, bei dem die Sanierung des Stadions ansteht und gut mit allen Vereinen koordiniert werden muss. Aber als Vorsitzender eines Sportvereins weiß ich auch selber, dass in vielen Punkten die Sportförderung der Kommunen nicht immer ideal ist. Da werde ich mich um Optimierungsmöglichkeiten bemühen.

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Ortsgemeinde finanziell voranbringen?

Der Schuldenberg ist für eine solch kleine Stadt wie Kandel erschreckend! 30 Millionen Euro oder rund 3200 Euro Schulden pro Kopf/Einwohner sind definitiv zu viel. Das Schlimme daran ist, dass es mit der jetzigen Amtsführung ein „weiter so“ geben wird und an der finanziellen Lage nichts geändert wird. Wir müssen für jedes Jahr einen realistischen und machbaren Haushaltsplan aufstellen und ihn nicht mit allem „was geht“ vollpacken. Wir müssen Prioritätenlisten machen und diese möglichst auch einhalten.

Worin sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen?

Stärken: Ich bin grundsätzlich offen gegenüber jedermann, stehe immer erstmal positiv neuen Ideen gegenüber und bin immer zum Gespräch bereit. Ich schaue zuerst, wie etwas funktionieren kann und nicht danach, wie es nicht geht.

Ich schätze mich selbst als freundlich, zuvorkommend und höflich ein – ohne dabei jetzt selbst überheblich zu sein.

Schwächen: Ich bin in einigen Sachen doch mal ungelduldig. Mit anderen, aber auch mit mir selbst. Aber ich finde es ist manchmal gar nicht so schlecht, weil man dann selbst am Ball bleibt und „schnell“, aber nicht „hastig“ eine Aufgabe erledigt oder nach Lösungen sucht.

Zur Person

Michael Niedermeier ist  31 Jahre alt, mit seiner Frau Kerstin verheiratet und hat einen 15-monatigen Sohn (Elias). Er hat Verwaltungsbetriebswirtschaft studiert und arbeite seither bei der Stadt Landau. Zuerst in der Kämmerei als Fördersachbearbeiter, anschließend war er vier Jahre Pressesprecher der Stadt. Seit 2016 ist er Leiter der neuen Stabsstelle Bürgerbeteiligung in Landau.

Jutta Wegmann

Jutta Wegmann

Warum möchten Sie Bürgermeisterin werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Wir brauchen jetzt einen Wechsel an der Stadtspitze mit neuen Herangehensweisen, Ideen und verantwortungsvoller Finanzpolitik. Ich engagiere mich seit langen Jahren in meiner Heimatstadt und habe 25 Jahre Erfahrung in der Kommunalpolitik, mit 10 Jahren in der Mitverantwortung als Verbandsgemeinde-Beigeordnete und aktuell Kreisbeigeordnete. Wie eine Kommunalverwaltung funktioniert, ist mir also geläufig.

In meinen beruflichen Tätigkeiten als Projektmanagerin, Moderatorin und Qualitätsmanagement-Beauftragte konnte ich viele Erfahrungen sammeln, die  wichtig sind für ein solches Amt und schließlich: Ich habe Lust darauf dieses Amt zu gestalten und die aktuellen Herausforderungen anzugehen!

Beschreiben Sie einem Fremden die Stadt Kandel mit maximal zwei Sätzen…

Kandel ist eine liebenswerte, weltoffene kleine Stadt direkt am Bienwald, zwischen Rhein und Reben, in einer Region, die geprägt ist von Industrie, Handel, Gewerbe, aber auch landwirtschaftlicher Produktion, Tourismus und einer bedeutenden Naturlandschaft, die es zu schützen gilt.  In unserer Stadt findet man gute Bildungseinrichtungen, medizinische und soziale Versorgung und nahezu alles, was man zum täglichen Leben braucht – aber wir müssen uns anstrengen, die guten Rahmenbedingungen zu erhalten und zukunftsfähig weiter zu entwickeln.

Wenn ich Bürgermeisterin bin, werde ich als erstes…?

…. auf die Vereine, Gewerbetreibenden und Einrichtungen (auch die städtischen) zugehen um mehr von ihren Vorstellungen, Ideen und Bedarfen zu erfahren, mich darum kümmern, dass wir als Stadt die Weichen stellen für gemeinschaftliche Wohnformen und natürlich schauen, dass die Stadt Kandel aktiv beim Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeinde mitwirkt, das ist bisher etwas untergegangen.

 Die weiteren drei Projekte sind…?

– Klimaschutz und biologische Vielfalt voranbringen. Wir müssen jetzt handeln auf der kommunalen Ebene. Klimaschutz und Artenschutz hängen zusammen. Kandel braucht ein eigenes Konzept, wie wir mehr regenerative Energien nutzen, besser Energie sparen und die Energieeffizienz steigern, was wir effektiv tun müssen um mit den spürbaren Folgen des Klimawandels  (z. B. Starkregenereignisse!) umzugehen. Mit einer städtischen Strategie und Kampagne für mehr Insektenweiden auf öffentlichen und privaten Freiflächen – zum Beispiel mit dem „Eh-da-Programm“, tragen wir direkt zum Klimaschutz bei. Für Klimaschutz und Förderung biologischer Vielfalt gibt es übrigens Fördergelder von Bund und Land.

– Die Familienfreundlichkeit, das Miteinander der Generationen und ein „Älter werden Zuhause“ stützen und verbessern: mit einer guten Unterstützung der Ehrenamtlichen wie z. B. FFZ / Haus der Familie oder Bürgergemeinschaft, die Nachbarschaftshilfe organisiert, und allen weiteren Initiativen, die sich hier sozial engagieren; mit einer besseren Vernetzung der Profi-Dienste und –Einrichtungen im Beratungs-, Kinderbetreuungs- und Pflegebereich; und nicht zuletzt einen Moderationsprozess in Gang bringen, damit sich Baugemeinschaften, Baugenossenschaften und Wohn-Pflegegemeinschaften gründen können.

– Die vom Stadtrat beschlossenen großen Investitionen und Projekte auf den Weg bringen: den Bau zweier Kindertagesstätten, eines neuen Bauhofes, die Sanierung des Stadions und des Bürgerhauses Minderslachen, das Dank unseres Grünen Engagements nicht wie geplant verkauft worden ist; die Versorgungslücken beim schnellen Internet schließen – eine Herausforderung für sich; im Programm Aktive Stadt die Maßnahmen, die gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern entwickelt wurden, gemeinsam mit der Citymanagerin in die Umsetzung bringen. Dazu gehört  auch eine bessere Radwegeverbindung in Nord-Süd-Richtung  – das will ich gerne erweitern auf ein ganzheitliches  Radwegekonzept für Kandel.

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Stadt finanziell voranbringen?

Die Stadt ist hoch verschuldet und es gibt wenig Spielraum diese Schulden kurzfristig zu reduzieren. Dennoch muss die Stadt handlungsfähig bleiben.
Ausgaben reduzieren: Ich werde alle Fraktionen im Stadtrat einbinden um Sparpotenziale im städtischen Haushalt auszuschöpfen, das geht nur gemeinsam. Wir können es uns auch nicht leisten noch mehr Gebäude zu kaufen, bzw. zu halten, wie die Villa Fischer, die im Paket mit dem Gelände für den neuen Kindergarten Landauer Straße von der Stadt gekauft wurde und die unkalkulierbare Kostenrisiken einer notwendigen Sanierung birgt. Für die Unterhaltungskosten aller städtischen Liegenschaften müssen wir schon jetzt Schulden machen.
Einnahmen verbessern: Für das Gewerbegebiet an der Lauterburger Straße muss ein Konzept aktiver und zielgeleiteter Vermarktung entwickelt werden – es sollte doch auch in Kandel gelingen,  Zukunftsbranchen anzusiedeln, die Arbeitsplätze schaffen!

 Worin sehen Sie Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Stärken: Ich kann gut mit den Menschen in Kontakt kommen – „als Kannlerin mit de Leit redde“  – und Akteure miteinander  vernetzen, bin lernfähig, was neue fachliche Bereiche betrifft, und kann strukturieren, das habe ich in meinen beruflichen Tätigkeiten bewiesen, beispielsweise habe ich das Netzwerk Familienbildung und das Programm „Gemeinsam älter werden – Zuhause“ erfolgreich moderiert und koordiniert. Mir ist es wichtig, dass wir in Kandel lösungsorientiert „an einem Strang ziehen“ und dafür werde ich mich engagieren.

Schwäche: Die Kompetenz im Fassbier-Anstechen muss ich noch erlernen!
Im Ernst – natürlich muss ich Vieles erlernen und über Schatten springen um dieses Amt gut zu gestalten – aber wir wissen ja inzwischen, dass Menschen auch mit 60 noch lernfähig sind!

Zur Person

Jutta Wegmann ist 60 Jahre alt, Diplomsoziologin, in Kandel geboren und aufgewachsen, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie arbeitet als Qualitätsmanagement-Beauftragte bei einem Jugendhilfeträger.

Nico De Zorzi

Nico De Zorzi

Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Man sagt doch der Jugend gehört die Zukunft, und als jüngster aller Kandidierenden habe ich nicht nur das frischeste Gehirn, sondern stehe auch für eine Zukunft mit Zukunft.

Außerdem werde ich gerne zu Sektempfängen mit Häppchen eingeladen. Davon soll es ja unzählige in Kandel geben.

Beschreiben Sie einem Fremden die Stadt Kandel mit maximal zwei Sätzen…

Wir haben drei Autobahnausfahrten mehr als Minfeld. Wie viele Sätze waren das jetzt?

Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?

Diese furchterregenden Bienenfiguren in ihre Heimat, den Bienwald, abschieben.

Die weiteren drei Projekte sind…?

– Für das demogeplagte Kandler Volk ist die Baustelle in der Rheinstraße ein Segen. Umwege werden billigend in Kauf genommen, Baustellenlärm (viel besser für die Gesundheit als Demokrach) wortlos akzeptiert. Um die Stadt auch weiterhin vor Demonstrationen zu schützen, werde ich eine U-Bahnlinie unter der Rheinstraße bauen lassen. Die entstandene Baustelle wird das Sicherheitskonzept noch mehrere Jahre rechtfertigen. Außerdem kommt man schneller zur Tankstelle um den Fressflash mit Bifi und Eistee zu bekämpfen.

– Um eine Brücke zwischen der Unterstützung lokaler Vereine und dem in die Höhe treiben der Stadtverschuldung (wir werden die Nummer 1 im Land!) zu schlagen, soll zukünftig die Stadionmiete des 1. Fc Kaiserslautern (bester WM Standort der Pfalz) übernommen werden.

– Zu guter Letzt wird der Schwanenweiher in Schwanensee umbenannt, und es finden monatliche Tanzaufführungen statt, bei denen abwechselnd Kreistags-, Verbandsgemeinderats- und Stadtratsmitglieder die Rollen besetzen.

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Stadt finanziell voranbringen?

Da fallen mir spontan gleich mehrere Möglichkeiten ein:

– Eintrittsgeld für die monatlichen Demonstrationen.

– Verkauf von 100 Euro zum Preis von 110 Euro.

– Investierung in Bitcoin (das wird nochmal ganz groß, versprochen!).

– Einreisezölle für Badner.

– Mehr Geld drucken als wir ausgeben.

Worin sehen Sie Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Meine Stärke ist ganz klar der beste Kandidierende von allen zu sein, als meine Schwäche sehe ich meine ausgeprägte Bescheidenheit.

Zur Person

Nico De Zorzi ist 26 Jahre, nach eigenen Angaben „alter weißer Mann“, ledig und von Beruf IT-Systemelektroniker.

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5 Kommentare auf "Kandel: Bürgermeisterkandidaten Tielebörger, Niedermeier, Wegmann und De Zorzi erläutern Ziele und Ideen"

  1. Armin sagt:

    Schade, dass ich für mein Wohngebiet keinen Herrn De Zorzi zur Wahl habe. Die Stimme hätte er. Traurig aber wahr: Auch auf Bundesebene würde ich mir eine solche Figur zur Wahl wünschen. Vielleicht gelänge es dann den „Etablierten“ sich zur Abwechslung mal über die „Probleme normaler Menschen“ Gedanken zu machen.
    Eintritt für Demonstrationen finde ich als Grundidee nicht schlecht. Ausbaufähig vielleicht (Beteiligung des Veranstalters an den Kosten, die durch die Demo verursacht werden, sobald diese einen bestimmten Rahmen sprengt…)
    Viel Erfolg dem Herrn De Zorzi

    • Der BÜRGERMEISTER sagt:

      Die Partei „Die PARTEI“, der Herr De Zorzi angehört, können Sie bei der Europawahl am 26. Mai wählen.
      Die beiden Spitzenkandidaten Sonneborn und Semsrott sind mindestens genau so gut wie Herr De Zorzi. Zwinkersmily

  2. karlheinz sagt:

    Günter Tielebörger hat die Stadt Kandel – und viele Jahre die Verbandsgemeinde – dorthin gebracht, wo sie heute ist. Wird Zeit, dass jemand anderes übernimmt.

    Herr Tielebörger hat es im Übrigen auch verdient, sich als Opa um die Enkel zu kümmern.

    Bei Frau Wegmann wird dieser „Kampf gegen rechts“ weiter polarisierend weitergehen. Und ein Generationswechsel wäre es auch nicht.

    Ob Michael Niedermeier der Richtige ist, ist eine gute Frage. Während viele Kandler bei der letzten Verbandsbürgermeisterwahl ihm das noch nicht zugetraut haben, wäre das Amt des Stadtbürgermeister eines, mit dem er wachsen könnte.

    Zum Glück ist der vierte Kandidat nicht der dritte, der eine Stichwahl bewirken könnte. Es wird sie geben, aber nicht seinetwegen: Tielebörger gegen Niedermeier in der Stichwahl.

  3. Neeewirklich sagt:

    Die Antworten von Herrn De Zorzi sind noch nicht einmal brauchbare Satire.
    Sie sind dümmliches, haltloses Geschwätz und dem Ernst der Sache völlig unangemessen.

    Im Ergebnis unterstützt Herr De Zorzi mit seinen Einlassungen die AfD, die er eigentlich bekämpfen will.
    (…)

    Mich wundert es nicht, dass bei solchen Steilvorlagen der sog. „Jungen Generation“ nur steinalte weiße Männer jenseits der 70 in den Gemeinderäten hocken.

    Gute Nacht, Deutschland!

  4. Aufgewachte sagt:

    Wer von denen kann am besten Märchen erzählen?