Kaiserslautern – Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit „mit Volldampf“ an der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes. Nach dem Gesetz sind Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten.
Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, die nun referatsweise die Prozesse der Verwaltung zusammenträgt, die eine Außenwirkung haben. Dabei wird überprüft, welche Fachverfahren zur Anwendung kommen, welche Schnittstellen notwendig sind, etc. Ziel ist aber nicht nur die mögliche Bereitstellung eines Online-Zugangs, sondern auch die interne Prozessoptimierung.
„Wir machen hier nicht mehr und nicht weniger als eine fast komplette Bestandsaufnahme unserer Dienstleistungen“, erklärt Oberbürgermeister Klaus Weichel, „Viel Arbeit, die sich am Ende aber lohnen wird. Wir werden damit die Kundenfreundlichkeit, die Effizienz sowie den Innovationsgrad der Verwaltung der Stadt Kaiserslautern weiter ausbauen.“
Obwohl die Stadt bereits über ein breites digitales Dienstleistungsangebot verfüge, sei hier aber „noch viel Luft nach oben“. „e-Government und der Aufbau eines digitalisierten Verwaltungsangebots sind Themen, die wir nicht ignorieren können, wenn wir mit der technischen Entwicklung und der Lebensrealität unserer Bürger Schritt halten wollen. Dass wir das wollen und auch können, das steht für mich außer Frage. Wir sind nicht umsonst digitale Modellstadt in Rheinland-Pfalz geworden, weswegen wir die Herausforderung, das Online-Zugangsgesetz umzusetzen, gerne annehmen.“
Der Vernetzung der Gesellschaft trägt die Verwaltung im Übrigen auch bereits seit nunmehr fast drei Jahren durch das Angebot der Telearbeit Rechnung. Seit Anfang 2017 haben die Mitarbeiter der Stadt auf Wunsch die Möglichkeit, sich über einen privaten Rechner ins städtische Netz einloggen und somit von zu Hause aus arbeiten zu können. Ein Angebot, das auf rege Nachfrage stößt. Die ersten 50 Plätze waren schnell vergeben, weitere zehn kommen pro Jahr dazu. „Das ist eine gute Sache und eine klasse Ergänzung unserer ohnehin sehr flexiblen Arbeitszeitmodelle!“, lobt Weichel das Konzept.
Gleichzeitig sei die Telearbeit aber nur ein Zwischenschritt auf dem Weg in die digitale Verwaltung der Zukunft: „Ich bin überzeugt davon, dass es mit weiterem technischen Fortschritt immer seltener nötig sein wird, sich für eine bestimmte Tätigkeit an einen bestimmten Ort zu begeben. Auch der Bedarf an konventionellen Büro-Arbeitsplätzen wird dann eindeutig zurückgehen.“ Diese Entwicklung gelte es auch bei der mittelfristig anstehenden Sanierung des Rathauses zu berücksichtigen.
„Das Schwierige dabei wird sein, abzuschätzen, wo und wie wir in zehn oder 20 Jahren arbeiten. Auf jeden Fall sollten wir die Räume flexibel planen und dabei nicht nur an die klassische Büroinfrastruktur von heute denken.“
Diesen Artikel drucken