Dienstag, 05. November 2024

Was ist drin in Futtermitteln? LUFA ist Verunreinigungen auf der Spur

30. Oktober 2014 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

Dr. Benjamin Pickel mit Vergleichsproben.
Fotos: LUFA

Speyer – Ist in Futtermitteln das drin, was draufsteht? Oder finden sich in ihnen tierische Bestandteile? Sind sie mit Verpackungsmaterial oder dem giftigen Mutterkorn verunreinigt oder enthalten sie gar Samen der stark allergieauslösenden Pflanze Ambrosia?

Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer verschafft mit ihren Analysen Landwirten und Firmen Gewissheit. Jahrelange Erfahrung und ein geschultes Auge sind beim Mikroskopieren unerlässlich, „denn die Mitarbeiter können nur solche Komponenten richtig einordnen, die sie kennen“, sagt Dr. Benjamin Pickel, neuer LUFA-Referatsleiter für mikroskopische, molekularbiologische und mikrobiologische Untersuchungen.

„Die Methode ist vergleichsweise alt und in der Durchführung recht einfach, dabei aber sehr effektiv “, erläutert Pickel, denn erfahrene Kräfte könnten bei der bis zu vierhundertfachen Vergrößerung der Futtermittelproben im Mikroskop viele Inhaltsstoffe ausmachen und deren Anteile abschätzen.

Neben Getreide, Soja und Raps können sie selbst Spuren tierischer Bestandteile, wie Knochensplitter, Fischschuppen, Haare oder Federkiele, entdecken.

Auch bei speziellen Problemen kann eine mikroskopische Analyse der LUFA weiterhelfen, so zum Beispiel bei der Bestimmung von Samen des beifußblättrigen Traubenkrauts, Ambrosia artemisiifolia, das vor allem in Vogelfutter und Sonnenblumenkernen zu finden ist.

Die Pollen dieser aus Nordamerika eingeschleppten Pflanze wurden vom Deutschen Allergie- und Asthmabund als einer der stärksten bekannten Allergieauslöser eingestuft. In der Vorderpfalz und im Pfälzerwald finden sich bereits etliche Flächen, auf denen sich das Taubenkraut angesiedelt hat. In der LUFA wird eine akkreditierte Methode angewendet, um Ambrosia-Samen ausfindig zu machen, was einer weiteren Ausbreitung des Traubenkrauts entgegensteuert.

Hin und wieder ist auch die Polizei Kunde der LUFA, wenn es gilt, nicht korrekt entsorgten Asbest ausfindig zu machen, oder wenn Ergebnisse für Gutachten benötigt werden.

Die Mikroskopie ist ganzjährig gefragt, die Hochzeit der Untersuchungen laufen allerdings im Sommer und Herbst. Hilfreich bei den Bestimmungen sind 2.000 Proben, die in den Schränken der LUFA als Vergleichsmaterial lagern und die Analytiker bei ihrer Arbeit unterstützen.

„Das Know-how, das die LUFA vorweisen kann, macht sie zu einem verlässlichen Partner bei der amtlichen Kontrolle, aber auch für Landwirte und Firmen“, fasst LUFA-Direktor Prof. Dr. Franz Wiesler zusammen.

Wer sich über die Arbeit informieren will, kann sich an die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt, Obere Langgasse 40, 67346 Speyer, Telefon 06232 136-0, info@lufa-speyer.de, www.lufa-speyer.de, wenden.

 

 

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