Berlin – Der Islamismus-Experte Ahmad Mansour plädiert dafür, Kinder von IS-Rückkehrern von ihren Eltern zu trennen.
Die Kinder „dürften fast durchweg traumatisiert sein und damit umso empfänglicher für die Schwarz-Weiß-Ideologien ihrer Eltern. Hier halte ich eine zeitlich begrenzte Trennung von den Eltern am Anfang für absolut sinnvoll“, schreibt Mansour in einem Gastbeitrag für den „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Danach müsse überprüft werden, „ob sich eine Rückkehr zur Familie auf die Entwicklung und Behandlung der Kinder hilfreich oder eher kontraproduktiv auswirkt“.
Mansour warnte, die Rolle der Frauen für Propaganda und Rekrutierung werde meist unterschätzt. Dies gelte auch für die „Beharrlichkeit, mit der sie ihre Ideologie oft noch immer an ihre Kinder weiterreichen“. Mansour: „Glauben die Staatsanwälte ernsthaft, dass sich die Frauen im Terrorsystem des IS nur um Kinder, Küche, Koran gekümmert haben?“
Der deutsch-israelische Experte forderte zielgerichtete Programme zur Deradikalisierung von Rückkehrern. „Sie müssen professionalisiert aufgebaut werden und verschiedene Stellen miteinander vernetzen, damit sie die Rückkehrer psychologisch begleiten, die Ursachen für ihre Radikalisierung erkennen, reflektieren und den Tätern die Möglichkeit geben, sich durch Hinterfragen, begleitetes Entdecken und Reflexion von ihrer Ideologie und ihren Taten zu distanzieren.“ (dts Nachrichtenagentur)
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