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Irland: PayPal schafft bestimmte Gebühren ab

28. Juni 2018 | Kategorie: Finanzen

Gebühren beim Geldabheben von Bankautoaten kann man sich mit den neuen PayPa-Bestimmungen in den meisten Fällen sparen.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Schulden sind schnell angehäuft: Hier borgt man sich etwas vom Cousin, dort etwas von der besten Freundin – doch wenn man es zurückzahlen möchte, ist das Portemonnaie leer.

Die naheliegende Lösung: Bezahlen per Online-Überweisung über Drittanbieter wie PayPal. Aber das Bezahlen per PayPal war in Irland nicht immer so bequem: Erst seit Kurzem hat das Unternehmen beschlossen, die Gebühren für Geldversendungen zwischen Familie und Freunden abzuschaffen. PayPal hofft, seine Beliebtheit gegenüber Barzahlungen damit zu steigern.

Neuerung überfällig

PayPal kommt seit Längerem vielerorts zum Einsatz – sei es bei Einkäufen im Internet, bei Gewinnauszahlungen per PayPal oder bei der Überweisung von Geld innerhalb der Familie.

Letzteres ist nun endlich gratis möglich – wohl auch deshalb, weil es Menschen von der verstärkten Nutzung des Bezahldienstes abgehalten hat. Denn die Gebühren waren nicht gerade knapp: 3,4 Prozent des überwiesenen Betrages zwackte das Unternehmen den Nutzern ab und mit 35 Cent wurden Geldsendungen belastet, die von Kreditkarten ausgingen.

Um diese zusätzlichen Kosten zu vermeiden, wählten die Nutzer einen simplen Ausweg: Oft genug wurde das Geld vom Konto abgehoben und dann Freunden und Familie in Cash zurückgezahlt. Mit der Abschaffung der Gebühren ist PayPal erstmals wettbewerbsfähig – Barzahlungen sind nun nicht mehr unbedingt kostengünstiger.

Zudem hat in weiteren europäischen Ländern bereits früher eine Abschaffung stattgefunden, die nun auch irische Nutzer in ihrem Land verwirklicht sehen möchten.

Große Nutzerschaft in Irland

Veranlasst zu diesem Schritt hat die Firma wohl auch die große Nutzerschaft, die in Irland besteht. Hier bezahlen etwa eine Million Bürger mit dem praktischen Dienst; mit der Abschaffung der Gebühren werden es möglicherweise noch mehr. Denn durchschnittlich steht jeder Ire mit etwa 152 Euro bei Freunden und Familie in der Schuld – eine Schuld, die oft nur deshalb nicht beglichen wird, weil betreffende Person gerade nicht genügend Bargeld abgehoben hat.

Landesweit belaufen sich diese Schulden sogar auf 575 Millionen Euro, für PayPal ein durchaus interessanter Markt. Viele empfinden es auch als lästig, einen Geldautomaten aufsuchen zu müssen, vor allem, wenn dieser sich nicht in nächster Nähe zur Wohnung befindet. Große Umwege möchte dafür niemand auf sich nehmen, und so bleiben die Schulden lange unbezahlt.

PayPal möchte das ändern: Dank der Neuerung genügen ein paar Klicks und die Schuld ist ohne zusätzliche Kosten beseitigt.

Gebühren an Geldautomaten

Noch eine Entwicklung schafft PayPal einen Vorteil, wenn es seine Nutzerschaft vergrößern möchte: Immer mehr Geldautomaten belasten ihre Nutzer mit Gebühren, wenn sie dort Bargeld abheben. Dies führt dazu, dass Kunden weniger Kleinbeträge abheben und Geldautomaten in größeren Abständen aufsuchen.

Um sie vollständig zu umgehen, werden Bezahlungen an Freunde und Familie aber häufiger über Drittanbieter wie etwa PayPal oder andere Online-Bezahldienste ausgeführt.

Gerade in Irland ist es für PayPal außerdem wichtig, sich die Marktführerschaft zu sichern. Dienste wie Square bieten ähnliche Services an und erfahren derzeit stetiges Wachstum, so dass PayPal sich auf die Konkurrenz gefasst machen muss.

Solange dieser Dienst in Irland noch nicht verfügbar ist, muss PayPal sich zum Publikumsliebling vorspielen, damit ihm die Nutzer nicht abtrünnig werden, sobald der neue Player das Spielfeld betritt.

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