Berlin – Der Iran hat im Rahmen eines umfassenden Raketentests offenbar erstmals auch einen Marschflugkörper erfolgreich erprobt.
Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Eine Lenkrakete vom Typ „Sumar“ flog demnach am vergangenen Sonntag rund 600 Kilometer weit.
Es wäre das erste Mal, dass ein erfolgreicher Test dieser Waffengattung bekannt wird. Der Marschflugkörper soll die Fähigkeit besitzen, nukleare Sprengköpfe zu tragen und über eine Reichweite von mindestens 2.000 Kilometern, vielleicht sogar 3.000 Kilometern verfügen, schreibt die „Welt“ weiter.
Marschflugkörper sind viel schwerer zu bekämpfen als ballistische Raketen, weil sie durch ihre niedrige Flugbahn leicht dem feindlichen Radar entgehen, Raketenabwehrsysteme austricksen und Ziele tief im Hinterland des Gegners treffen können.
Doch der wichtigste Vorteil für Teheran dürfte nach Ansicht des Sicherheitsexperten Hans Rühle politischer Natur sein: „Im Gegensatz zum ballistischen Raketenprogramm, das Auflagen der UN unterliegt, werden Marschflugkörper in keinem Abkommen mit Teheran erwähnt. Sie unterliegen also keinerlei Beschränkungen“, sagte Rühle.
Der Iran könnte sich also mit dieser Waffe rüsten, ohne eine internationale Gegenreaktion fürchten zu müssen. (dts Nachrichtenagentur)
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