Landau. Die Ökumenische Sozialstation wird zukünftig einen neuen Standort bekommen. In der Otto-Hahn-Straße 6, in direkter Nachbarschaft zu ihrem Verwaltungssitz sowie zwei ihrer Tagespflegeeinrichtungen, entsteht ein Neubau.
Hier soll erstmals ein neues und modernes Tagespflegekonzept umgesetzt werden.
Oberbürgermeister und Sozialdezernent Thomas Hirsch nahm gemeinsam mit Vorstand Karin Leiner und dem Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses, Hans-Joachim Bouquet, den symbolischen ersten Spatenstich im „Gewerbepark Am Messegelände“ vor.
Der Stadtchef bezeichnete den Termin als einen „Tag der Freude“. „Angesichts des demografischen Wandels werden Pflege und vor allem die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf immer mehr zu zentralen Zukunftsthemen in unserer Gesellschaft.
Die Ökumenische Sozialstation mit ihrer Vorständin Karin Leiner erkennt die Zeichen der Zeit und schafft innovative Pflegestrukturen“, so der OB. Als Sozialdezernent begrüße er ausdrücklich, dass es gelungen sei, ein zusätzliches Angebot in der Tagespflege zu installieren, betont Hirsch.
Tagespflegeeinrichtungen stellten eine große Entlastung für pflegende Angehörige dar. Gleichzeitig sei es wichtig, auf die Bedürfnisse der einzelnen Patienten einzugehen. Dies könne mit dem neuen, modernen Konzept der Ökumenischen Sozialstation erreicht werden, ist der Sozialdezernent überzeugt.
Karin Leiner umriss in ihrer Begrüßung die Geschichte und letztlich auch den Grund für den Neubau: es herrschten und herrschen Platzprobleme, denen man mit der Errichtung des neuen Gebäudes begegnen will.
„Bei der Gründung der Ökumenischen Sozialstation 1975 war die Sozialstation in der Langstraße 9 beheimatet“, so Leiner. In den neunziger Jahren zog man in die Räumlichkeiten der Baufirma Josef Grohe, in den Horstring um.
„Der rasante Anstieg von ambulanten Pflegeleistungen, bedingt durch die Pflegversicherung 1995, ließ auch hier Büro-und Parkplätze bald zu knapp werden“.
2002 dachte man mit dem Umzug ins Med-Zen die nächsten Jahrzehnte platzmäßig gut überbrücken zu können. Immerhin waren es 550 Quadratmeter plus gute Anfahrtsmöglichkeit, die gegeben waren.
Die demografische Entwicklung sowie die Erweiterung des Hilfsangebotes für kranke, alte und hilfebedürftige Menschen in Landau und VG Landau-Land ließ die Sozialstation doch wieder an ihre Grenzen stoßen.
Mittlerweile sind 260 Mitarbeiter bei der Sozialstation beschäftigt, der Fuhrpark ist auf 63 Personen angewachsen.
Die Sozialstation betreibt zu ihren vielen ambulanten Angeboten, zwei tagespflegeeinrichtungen, ist Leistungsbringer im „Betreuten Wohnen“ in der Röntgenstraße 54 sowie Stelleninhaberin der Beratungs-und Koordinierungskraft im Pflegestützpunkt, der Schwerpunktstelle mit Ausrichtung Demenz und der Gemeindeschwester Plus.
„Nicht zuletzt aufgrund der guten Anbindung zur Autobahn, wollten wir sehr gerne im Gewerbegebiet „Messplatz“ bleiben“, so Karin Leiner.
Die Firma Speeter habe sich in der Vergangenheit bei der baulichen Umsetzung der speziellen Anforderungen bei Tagespflegen bewährt. Auch mit Maike Löhr und Andreas Kunz (Polychrom-Architekten) werde man sehr gut zusammenarbeiten, freut sich Karin Leiner.
Der Neubau soll ab Mai 2018 bezugsfertig sein.
Das neue Tagespflegekonzept soll im Erdgeschoss des Neubaus umgesetzt werden. Für Menschen, die am Beginn einer teilstationären Betreuung stehen, werden Eingewöhnungsgruppen gebildet, die den Übergang erleichtern sollen. In speziellen Räumlichkeiten soll es eine „Ruheoase“ für Menschen mit hohem Pflegebedarf geben, außerdem können ein Kinoraum, ein Musikzimmer sowie ein Werkraum genutzt werden.
Die Öffnungszeiten werden flexibler gestaltet, um berufstätige Angehörige zu entlasten. Ebenfalls im Erdgeschoss entsteht eine Cafeteria für die Beschäftigten. Im 1. Obergeschoss zieht der Verwaltungsbereich ein, im 2. Obergeschoss sind Tagungs- und Schulungsräume sowie ein Apartment für Rund-um-die-Uhr-Kräfte geplant. (desa/ld)
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