Landau. Der diesjährige Sommer macht seinem Namen alle Ehre. Allerdings setzen wochenlange Trockenheit und Temperaturen deutlich über der 30-Grad-Grenze vielen Pflanzen zu.
Die Stadtverwaltung Landau geht deshalb neue Wege bei der Bewässerung. „Manch Bürger hat sich vielleicht schon über die grünen Säcke am Fuß junger Bäume gewundert“, sagt Sabine Klein, Leiterin der Grünflächenabteilung. Fast 50 dieser Bewässerungssäcke haben die Gärtner des EWL-Bauhofs im Auftrag der Stadtverwaltung inzwischen an neu gepflanzten Stämmen installiert.
Erprobt wurden diese 2014 bereits in kleinem Umfang. Die Behälter fassen bis zu 80 Liter Wasser, das sie nach und nach an den Boden abgeben. Unter anderem ist der „Treegator“, so der Handelsname der neuen Bewässerungseinrichtung, auf dem Mittelstreifen der Queichheimer Brücke zu bestaunen.
Tröpfchenbewässerung schont Ressourcen
Der Vorteil des Systems: Die Säcke versorgen die Neupflanzung über einen Zeitraum von acht Stunden mit Wasser, das auch wirklich in den Boden sickert und damit den Wurzeln des Baumes zur Verfügung steht.
Ulrike Voss und ihre Kollegen vom Gärtnerteam des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) fahren die Vorratsbehälter zweimal pro Woche an und füllen diese auf. „Besonders bei Hanglagen profitieren die Pflanzen von der Tröpfchenbewässerung.
Denn der Boden ist so ausgetrocknet, dass normal aufgebrachtes Gießwasser hier einfach oberflächlich ablaufen würde“, erklärt die Fachfrau. Sie steuert den Tankwagen mit einem 2.000-Liter-Faß auf der Pritsche.
Es handelt sich dabei um ein umgerüstetes Winterdienstfahrzeug. „Bei Investitionen in den Fuhrpark legen wir großen Wert auf eine möglichst breite Palette an Einsatzmöglichkeiten. Das bewährt sich gerade jetzt“, erklärt Bernhard Eck, Vorstand des EWL.
Auch kleinere Fahrzeuge sind in diesen Tagen mit einem aufgesattelten Wasserfass zum Gießen unterwegs. Sonst wären die Beete und die vielen Neuanpflanzungen, die Landau in den vergangenen Jahren bekommen hat, kaum mit dem kostbaren Naß zu versorgen.
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit, verbunden mit extremer Hitze hat das Gärtnerteam des EWL inzwischen auch die Bäume in den Bewässerungsplan mit aufgenommen, die im Herbst 2013 gepflanzt wurden.
Im Moment sind die Mitarbeiter täglich mit bis zu 15.000 Wasser unterwegs. In den Parks versetzten sie zudem täglich die Wassersprenger, die regelmäßig laufen. „Allerdings können die Gärtner nicht überall sein“, sagt Sabine Klein und bittet die Bevölkerung um Unterstützung: „Bäume und Grünflächen vor dem Haus freuen sich derzeit über jeden Tropfen Wasser, den sie bekommen.
Ideal für einen Jungbaum sind 80 Liter Wasser pro Gießgang, Bodendecker kommen mit 20 bis 30 Liter aus. Dann übersteht das städtische Grün auch diesen Sommer – und davon profitieren alle.“ (red)
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