Dienstag, 05. November 2024

Immer weniger Schwimmbäder in Deutschland

29. Juli 2018 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Symbolbild: Pfalz-Express

Berlin  – Die Zahl der Schwimmbäder in Deutschland nimmt ab. Laut eines Berichts der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) ist in Deutschland seit dem Jahr 2000 jedes zehnte Schwimmbad geschlossen worden.

Damals gab es laut der Sportstättenstatistik der Sportministerkonferenz 6.716 Schwimmbäder. Heute sind es nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen noch knapp 6.000.

In ihrem Bäderatlas listet die Gesellschaft 2.275 Hallen- und 2.700 Freibäder auf. Hinzu kommen laut einem Sprecher etwa 1.000 Schulschwimmbäder.

Die Gesellschaft hat im vergangenen Jahr mit anderen Verbänden eine „Bäderallianz“ gegründet. Um Deutschlands Schwimmbäder zu erhalten, wirbt sie für einen „Masterplan“, der von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden soll. Vorbild ist der „Goldene Plan“ der Deutschen Olympischen Gesellschaft von 1959, mit dem in den 1960er Jahren Tausende Sportstätten in Deutschland geschaffen wurden.

Die Bundesregierung sieht den Erhalt der Bäder aber als Aufgabe der Länder sowie der Städte und Gemeinden. Die Länder seien „aufgerufen, die Kommunen bei der Erhaltung der sozialen Infrastruktur zu unterstützen und tun dies auch mit eigenen Programmen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Marco Wanderwitz (CDU).

Wanderwitz wies zudem auf Förderangebote hin, mit denen der Bund die Kommunen bereits unterstütze, darunter das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Dafür sind im Bundeshaushalt 2018 100 Millionen Euro vorgesehen, davon 30 Millionen für die Sanierung von Schwimmhallen und Freibädern.

Sportpolitiker der Regierungsparteien halten das nicht für ausreichend. Bundesfinanzminister Olaf Scholz solle „ein zusätzliches Sanierungsprogramm auflegen, das eine anteilige Förderung gewährleistet“, forderte etwa der sportpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag Eberhard Gienger.

Der sportpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Detlev Pilger sagte, seine Partei werde sich „in den kommenden Haushaltsverhandlungen gegen den Widerstand des Koalitionspartners für ein langjähriges Programm einsetzen, das nicht nur einzelne Projekte mit wenigen Mitteln unterstützt, sondern welches flächendeckend in ganz Deutschland greift“.

Auch der Erste Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Roland Schäfer von der SPD hält eine stärkere Beteiligung des Bundes an der Finanzierung für sinnvoll. „Der Bund erwartet ja auch, dass Kinder richtig schwimmen lernen und die Menschen Sport treiben.“ Wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung sei momentan genug Geld auf Bundesebene vorhanden. Bevor über Steuersenkungen gesprochen werde, solle lieber in kommunale Infrastruktur investiert werden. „Dazu gehören auch Schwimmbäder.“

Solche Investitionen seien nachhaltig und würden Deutschland als Standort attraktiver machen. (dts Nachrichtenagentur)

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7 Kommentare auf "Immer weniger Schwimmbäder in Deutschland"

  1. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Bereits am 16. November 2016 legte die AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag einen Antrag mit dem Titel „Unsere Kinder müssen Schwimmen können“ vor, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Regierungsfraktionen von SPD, Grünen und FDP lehnten diesen jedoch ab.
    Dazu Heribert Friedmann, Abgeordneter der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz:
    „Die im Fernsehbeitrag aufgezeigten Fehlentwicklungen wurden allesamt im Antrag der AfD berücksichtigt, zudem wurden darin Lösungsansätze angeboten. Trotzdem lehnten die Regierungsparteien unseren Antrag ab, auch weil sie in ihrem eigenen Antrag die Realität verzerrt darstellten und die Probleme herunterspielten. Diese Position ist nun nicht länger haltbar. Die AfD fordert die Regierungsparteien auf endlich zu handeln…

    • Danny G. sagt:

      (…)
      Integration und der Kampf gegen den menschenverachtenden, rechten, poulistischen Rasissmus sind oberste Direktive. Schwimmen kommt da ganz am Schluss. Lieber geben wir das Geld für Rettungsschiffe aus, als für die defizitären Schwimmbäder.

      • Danny G. sagt:

        So zensiert ist mein Kommentar aus dem Zusammenhang gerissen. Dann können Sie ihn bitte ganz löschen. Schade Pfalz Express….so macht Kommentieren keinen Sinn.

        • Redaktion sagt:

          Hallo Danny G.

          sorry – der erste Teil hat nicht unseren Richtlinien entsprochen :-).
          Sollen wir den restlichen Kommentar löschen?

          Beste Grüße,

          die Red.

          • Danny G. sagt:

            Ja bitte löschen. Habe ich ja im Text schon angemerkt. Was an dem Kommentar nicht den Richtlinen entspricht ist mir nicht ersichtlich.

    • Tobi sagt:

      Wie viele Kinder hat die AfD und warum bekommt die AfD es nicht hin ihren Kindern schwimmen bei zu bringen?

      Für eine Neoliberalie Partei ist das allerdings auch schon ein starker Eingriff in die Privatsphäre.

      Und ein sozialistischer dazu.

      • Hans-Jürgen Höpfner sagt:

        Ich kenne kein einziges AfD-Kind was nicht schwimmen kann.

        Das hat Nichts mit Sozialismus zu tun,
        sondern mit Kümmern und Vorleben.