Hochstadt. In der letzten Gemeinderatssitzung in Hochstadt wurde eine Entscheidung getroffen, die für Hochstadt sehr wichtig ist. Unter der B272 wird eine Unterführung gebaut. Das ist ein Vorhaben, das schon viele Jahre diskutiert wird.
„Bereits im Jahre 2007 hatte ich beim LBM Speyer den Antrag gestellt, die B 272 im Bereich von Hochstadt um eine Ackerlänge nach Süden zu verlegen, nachdem feststand, dass südlich der beiden Kreuzungen L 540 (Zeiskam) und K 40 (Offenbach) Kreisverkehrsplätze geplant sind und die bisherigen Ackergewannen dann dabei diagonal durchschnitten werden müssen“, erzählt Ortsbürgermeister Otto Paul dem Pfalz-Express (PEX) in der Rückschau.
„Mit diesen Vorhaben wurden bei uns die Befürchtungen immer lauter, dass nach Inbetriebnahme dieser beiden Kreisel ein Überqueren der B 272 für Fußgänger und Radfahrer bei der Waldstraße (ca. 500 m westlich der Tankstelle) aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens mit rd. 15.000 Fahrzeugen täglich, davon 20 % Schwerlastverkehr, dann ohne Ampelunterbrechungen unmöglich, wird.
Viele Hochstadter überqueren dort die Bundestraße, um zu den Sportanlagen des Birkenhains, zum Naherholungsgebiet Queichwaldungen, zum Queichtalradweg oder zum Schwimmbad nach Offenbach zu gelangen.“
Während in dieser Phase der Landesbetrieb Speyer (LBM) einer Verlagerung nach Süden positiv gegenübergestanden habe und der Neubau in den damaligen Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden sollte, hatte Ministerpräsident Kurt Beck im März 2011 den Plänen des LBM zur Verlegung eine Absage erteilt.
„Trotzdem suchten wir weiter nach Lösungsalternativen und blieben am Ball, wie dies im Laufe der letzten Jahre immer wieder publiziert wurde. Dazu gehörte eine einstimmige Resolution des Gemeinderates ebenso wie die Auslage von Unterschriftenlisten in den Hochstadter Geschäften für eine sichere Unter- oder Überführung, in die sich 650 Bürger eintrugen.
Die hiesigen Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker einschließlich Landrätin Riedmaier sprachen sich einmütig dafür aus, die Gemeinde Hochstadt in ihren Bemühungen für die dortige sichere Überquerung der B 272 zu unterstützen.
Der LBM forderte von uns für eine baurechtliche Bewertung Planalternativen sowohl für eine Unter- als auch für eine Überführung.
Für eine Unterführung gab es mehrere Alternativplanungen zum Durchstich. Letztlich entschied man sich, nachdem bei den Planuntersuchungen festgestellt wurde, dass vom Höhenniveau ein gerader Durchstich möglich ist, aus Sicherheitsgründen (Helligkeit mit Durchsicht) diese Variante zu wählen.“
Dies zur Vorgeschichte.
PEX: Wieso hat denn der Gemeinderat jetzt erst einen Beschluss gefasst?
Der endgültige Beschluss zum Bau wurde erst jetzt einstimmig gefasst, weil wir bisher noch keine genaueren Kosten kannten, die auf die Gemeinde zukommen und dazu erst die Planungen und Kostenschätzungen durch die Ing.-Büros erstellt werden mussten. Die Planungskosten mussten wir natürlich schon tragen, diese sind aber auch zuschussfähig.
PEX: Die Gesamtkosten belaufen sich auf 761.000 Euro. Wie will denn die Gemeinde ihren Anteil von 275.000 Euro der Finanzierung aufbringen?
Ich habe dem Gemeinderat den Vorschlag unterbreitet, dass wir ca. 1/3 der Kosten aus Eigenmitteln und die restlichen 2/3 aus einem Konjunkturprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau „Barrierearme Stadt“ für Unterführungen mit einem Zinsniveau von 0,05 % p.a. finanzieren.
PEX: Und wie geht es jetzt weiter? Wie sieht der zeitliche Rahmen aus?
Der Zuschussantrag ist gestellt, jetzt muss dessen Prüfung und die Bewilligung abgewartet werden. Wie lange dies dauert, damit habe ich keine Erfahrung. (red)
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