Berlin – In der Affäre um mutmaßliche Korruption am Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) klagt die Staatsanwaltschaft Berlin einen leitenden Beamten an.
Das schreibt der „Spiegel“ in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.
Dem Lageso-Referatsleiter wird Bestechlichkeit in einem besonders schweren Fall vorgeworfen: Er soll illegale „Provisionen“ in Höhe von mindestens 123.000 Euro von Vertretern einer Firmengruppe erhalten haben, die mit der Bewachung von Flüchtlingsunterkünften Millionenumsätze machte.
Zwei Verantwortliche dieser Firmengruppe werden wegen Bestechung angeklagt.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft habe der Beamte von dubiosen Geschäftspraktiken der Firma gewusst, seine Vorgesetzten aber nicht darüber informiert.
Während der beschuldigte Beamte gegenüber Ermittlern umfangreich aussagte, schwiegen die beiden Männer der Firma zu den Vorwürfen. Auch ihre Verteidiger wollten auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.
Der Fall gilt als politisch brisant: Den Ermittlungen zufolge war der Senatsverwaltung für Soziales bekannt, dass ihr Beamter finanzielle Schwierigkeiten hatte. Unter anderem hatte er 2002 bei einer Vorgängerfirma ein Darlehen über 50.000 Euro aufgenommen und als Sicherheit sein Beamtengehalt verpfändet. (dts Nachrichtenagentur)
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