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Heftige Diskussionen um Standort(e) der Gäuschule: Heute Elternbefragung

20. Mai 2015 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Die Gäuschule in Böbingen. Wird sie zum alleinigen Schulstandort?
Foto: red

Gäu. Zur Zeit tobt eine heftige Diskussion um den Schulstandort Gäuschule. Es gibt zum einen die Meinung, man solle die Schule in (einem) Dorf belassen, nämlich in Böbingen. Vertreter des zweiten Lagers verteidigen verzweifelt den zweiten Schulstandort Gommersheim.

Die Schule selbst beschreibt ihren Standort folgendermaßen: „Der Schulbezirk der Gäuschule umfasst die Gemeinden Altdorf, Böbingen, Freimersheim und Gommersheim. Das Hauptgebäude mit der Verwaltung befindet sich am Standort Böbingen inmitten der Felder. Eine Außenstelle befindet sich im Ortszentrum von Gommersheim. Schulträger ist die Verbandsgemeinde Edenkoben.

Zur Zeit werden ca.150 Schüler in 8 Klassen unterrichtet. Dabei werden die Klassen an beiden Standorten bei der Einschulung jeweils ungefähr gleich stark besetzt. Für Fahrschüler aus Altdorf, Böbingen oder Freimersheim gibt es einen Bustransport, der auf die Unterrichtszeiten abgestimmt ist.

Elternbefragung zur Einschulungssituation am 20. Mai

Am Mittwoch, 20. Mai 2015 endet die Befragung der Eltern, deren Kinder der Schuljahrgänge 2015 bis 2020  in den Gäugemeinden Altdorf, Böbingen, Freimersheim und Gommersheim in den Jahren 2015-2020 eingeschult werden. Auf diese Befragung hatte sich der Verbandsgemeinderat in der vergangenen Sitzung verständigt. Diese Befragung soll Grundlage für die Entscheidung des Verbandsgemeinderates sein. Sie ist jedoch nicht bindend. Die Entscheidung soll voraussichtlich im Juni gefällt werden.

Diese schriftliche und anonyme Elternumfrage wird gleich nach Abgabeschluss am 20. Mai 2015, um 16 Uhr, im Ratssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben, im Dienstgebäude Edenkoben, Poststraße 23, öffentlich ausgezählt.

Pro alleiniger Schulstandort Böbingen

Hier fordert ein offener Elternbrief, den Eltern aus Altdorf, Böbingen und Freimersheim unterschrieben haben, dazu auf, sich zum zentralen Schulstandort Böbingen in der Befragung zu bekennen.

„Wir wissen aus eigener Erfahrung, welche Kompromisse die Unterrichtsgestaltung in zwei Gebäuden erfordert, die ein paar Kilometer auseinander liegen“. Seit dem Wegfall der Hauptschule gäbe es keinen Grund mehr, die Grundschulklassen in zwei Gebäuden getrennt zu unterrichten. Durch die Schließung eines Gebäudes hätten die Kinder aus allen vier Ortsgemeinden weiterhin eine kleine Schule, die „für alle problemlos und einfach zu erreichen ist“.

Im Brief wird moniert, dass die Vorschulkinder aus Altdorf, Böbingen und Freimersheim immer erst kurz vor Beginn der Sommerferien wüssten, welchem Schulgebäude sie zugewiesen werden sollen. Vorteile sehen die Unterzeichner pro gemeinsamer Standort  darin, dass „soziale Gefüge bestehen bleiben können“, der Streit um das „Auffüllen“ von Klassen würde mit der Zentralisierung entfallen. Ein zentraler Standort gäbe „Eltern und Kindern Sicherheit“.

Auch was die Nachmittagsbetreuung angehe, gäbe es kein pädagogisches Konzept und kein Fachpersonal. Die Anmeldung für diese Betreuung variiere von Jahr zu Jahr sehr stark. Aktuell müsse alles doppelt organisisiert und finanziert werden. Mit einem zentralen Schulgebäude könne die Betreuung kostengünstiger und attraktiver gestaltet werden.

Als weiterer Punkt führt der Elternbrief eine Verbesserung der Schulorganisation ins Feld: „Die Gäuschule fände endlich normale Rahmenbedingungen vor, um Unterricht und Schulleben zu gestalten.“ Dadurch könne die Schulgemeinschaft nur Vorteile gewinnen.

Schon seit einigen Jahren gibt es immer wieder Disput um die beiden Schulgebäude.
Vertrag mit drei Punkten

2011 war zwischen der Gemeinde Gommersheim und der Verbandsgemeinde Edenkoben ein Vertrag geschlossen worden mit drei Punkten, die erfüllt werden müssen um den Erhalt des Schulstandorts Gommersheim zu gewährleisten.

Die Sanierung des Schulgebäudes darf nicht 400.000 Euro übersteigen,  die Gemeinde Gommersheim beteiligt sich mit 25% an den Kosten der Sanierung, es müssen genügend Kinder eingeschult werden, damit die Gäuschule zweizügig bleibt.

Kommt es in einem Jahr zu einer Einzügigkeit, werden alle Schulanfänger in die Hauptstelle nach Böbingen fahren. Dies gilt auch, wenn es in den darauffolgenden Jahren wieder genügend Schüler für 2. Klassen gibt.

„Es wurde klar geregelt, dass, sobald es zu einer Einzügigkeit in einem Schuljahr kommt, das Schulgebäude in Gommersheim geschlossen wird. Das ist dieses Jahr der Fall. Wie lange soll die Entscheidung noch vertagt werden?“ So argumentieren die Verfechter eines gemeinsamen Schulstandorts.

Vehement kämpft dagegen die von Andreas Trischmann gegründete Elterninitiative mit Demos und Aktionen um den Erhalt des Standortes Gommersheim.

„Lasst die Schule im Dorf“ war zum Beispiel das Motto einer Demo am 1. Mai in Gommersheim, die die Eltern dort organisiert hatten.

Trischmann schreibt auf seinem Blog http://gommersheimer-schule.blogspot.de :  „Die Punkte 1 und 2 des Vertrags wurden unter großem Einsatz der Gemeinde und Eltern erfüllt. Insgesamt wurden 750 Stunden freiwillige und unentgeltliche Arbeit von den orstansässigen Eltern geleistet und so ca. 82.000 Euro eingespart.
Punkt 3 sei in den vergangen 3 Jahren erfüllt worden und würde auch in den nächsten Jahren erfüllt werden, „wie die Kinderzahl in den einzelnen Gemeinden beweist.“

Lediglich in diesem Jahrn seien nur 20 Kinder angemeldet worden, wodurch es zu einer einmaligen Einzügigkeit komme. Dies liege jedoch nicht an einer mangelnden Kinderzahl : „Eigentlich leben 32 Schulanfänger in unseren Gemeinden.“

Trischmann erklärt weiter: „Jedoch wurden 12 Kinder nicht an der Grundschule Böbingen/Gommersheim  angemeldet. Dies ist dadurch begründet, dass den Eltern bis zum Zeitpunkt des Anmeldeschlusses an der Ganztagsschule in Edenkoben keine konkrete Zusage von Seiten der Verbandsgemeinde über eine Nachmittagsbetreuung an der Gäuschule vorlag.

Es gab zwar für alle Eltern, deren Kinder bereits in der Schule sind bzw. eingeschult werden eine Umfrage bezüglich des Interesse an einer Betreuung bis 16 Uhr an beiden Standorten Gommersheim und Böbingen, aber die Entscheidung darüber lag nicht vor. Dies ist ganz klar ein Versäumnis der Verbandsgemeinde.“

Somit hätten die berufstätigen Eltern keine Möglichkeit gehabt, vorab eine Entscheidung zu treffen und hätten ihre Kinder in der „sicheren“ Ganztagsschule anmelden müssen.

Die Betreuung, um die es den berufstätigen Eltern geht sei inzwischen gewährleistet, eine entsprechende Zusage der Verbandsgemeinde liege für beide Standorte vor.

„Die Eltern, die ihre Kinder aufgrund fehlender Betreuungszusage nicht an der Gäuschule Böbingen / Gommersheim angemeldet haben, haben jetzt noch die Möglichkeit ihre Kinder an ihren Wohnort zurückzumelden und die Betreuung in Anspruch zu nehmen. Wenn dies nur fünf Eltern tun, wäre der Standort Gommersheim gerettet“, so Trischmann.

Landrätin Riedmaier hatte Trischmann zu einem Gespräch nach Landau geladen um sich ein Bild über die Situation zu machen. Er informierte die Elterninitiative am darauffolgenden Tag und besprach die weitere Vorgehensweise.

Mittlerweile gab es noch einmal ein Gespräch mit MdB Hitschler, MdL  Schwarz, den Herren Degen und  Anton sowie Trischmann in Landau. Über Ergebnisse möchte die Runde noch nicht offiziell sprechen, erklärt Thomas Hitschler. Man habe, so viel könne man sagen, auch über Möglichkeiten gesprochen, beide Schulstandorte zu erhalten, so Hitschler. Er könne sich aber über Interna zu diesem Zeitpunkt nicht weiter äußern. (desa/red)

Nachtrag- hier das Ergebnis:

http://www.pfalz-express.de/elternbefragung-zur-einschulungssituation-der-gauschule-ist-ausgewertet/

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