Hatzenbühl – Hartnäckig sind sie geblieben, die Hatzenbühler, allen voran der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Jockgrim, Karl Dieter Wünstel.
Es sollte endlich Schluss sein mit dem Schnecken-Internet und den phasenweise sogar kompletten Aussetzern.
Nach vielem Hin und Her und kontinuierlichem Nachhaken soll es nun nächste Woche losgehen mit dem Glasfaserkabelausbau.
Zehn Monate drangeblieben
Der Ortsgemeinderat Hatzenbühl hatte auf Initiative der CDU am 21. April 2015 einen Vertreter der Telekom eingeladen, der zur prekären Breitbandversorgung der Gemeinde Stellung bezog.
Dieser berichtete, dass geplant sei, in Hatzenbühl bis Ende des Jahres 2015 einen auf VDSL basierenden Netzausbau vorzunehmen.
Zunächst schien das Projekt auch den gewünschten Gang zu nehmen: Für das Zeitfenster Juli bis August 2015 wurde der Antrag auf Zustimmung für die Durchführung einer Baumaßnahme in Hatzenbühl gestellt und bestätigt.
Diese Maßnahme wurde zum Bedauern der Hatzebühler dann doch nicht in Angriff genommen. Eine Begründung gegenüber der Ortsgemeinde sei nicht erfolgt, so Karl Dieter Wünstel.
Deshalb habe die CDU versucht, Informationen zum weiteren Fortgang des Projekts zu erhalten, die Auskünfte seien aber eher ausweichend gewesen.
Die Versorgungssituation hinsichtlich der Übertragungsgeschwindigkeiten wurde indes immer schlechter. Die zunehmende Zahl an Smartphones und auch das Streamen von Filmen beeinflusst die Bandbreite enorm. Die Geschwindigkeiten sanken bisweilen – insbesondere zu den üblichen Feierabendzeiten – auf Werte unter 3.000-2.000 Mbit/s ab.
Das fanden die Hatzenbühler keinesfalls mehr akzeptabel. Zeitweise fiel das Netz auch für kurze Zeitspannen ganz aus. Darüber hinaus ist die Anzahl der Anschlüsse aufgrund der bisher verwendeten Technik begrenzt, was ebenfalls zunehmend zu Unmut führte.
Zusätzliche Brisanz erhielt das Thema dadurch, dass Bürgern bei Anruf der Telekom-Servicenummern mitgeteilt wurde, dass in Hatzenbühl VDSL zwar möglich sei, aber kein Umbautermin vorliege und kein Ausbau geplant sei, berichtet Wünstel.
In Abstimmung mit dem Bürgermeister schrieb er alsdann in seiner Funktion als Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Jockgrim die Telekom mehrfach an.
So erhielt man die klärende Rückmeldung, dass !das Bauvorhaben aus Kapazitätsgründen in 2015 nicht mehr realisiert werden konnte. Eine verbindliche Aussage, wann mit dem Netzausbau begonnen werden sollte, war damals noch nicht möglich, da die Planungen für 2016 noch nicht abgeschlossen waren“, so Wünstel.
Auf wiederholtes Nachfragen und Drängen wurde der Ausbau Hatzenbühl mit Priorität verfolgt und dann für Ende Januar / Anfang Februar eine erste Abstimmung mit der Tiefbaufirma geplant, die in Hatzenbühl Glasfaserkabel verlegen soll.
Am 29. Januar fand diese Baubesprechung zum Breitbandausbau gemeinsam mit Ortsbürgermeister Karlheinz Henigin, einem Vertreter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde, Karl Dieter Wünstel selbst und der Telekom statt.
Die innerörtliche Trassenführung wurde abgestimmt. Für das Oberdorf lägen bereits Leerrohre, dort sei der Ausbau ab der Kreuzung leicht und schnell zu realisieren, erläutert der Erste Beigeordnete.
Im Unterdorf werden wohl einige Bürgersteige aufgegraben werden müssen. Durch intelligente Trassenführung könnten allerdings im Zuge der Baumaßnahmen gleich einige Schäden an Straßen und Gehwegen mit behoben werden.
Es kann losgehen
Wie die Telekom nun gegenüber Wünstel mitteilte, sind die vorbereitenden Tätigkeiten nahezu abgeschlossen. Wenn das Wetter mitmacht – (Glasfasern können nicht bei Minustemperaturen verlegt werden) beginnt der Ausbau in der kommenden Woche.
Zunächst wird von Jockgrim aus Glasfaserkabel über Leerrohre zum Telefoncontainer eingebracht und dort angeschlossen.
Ab dann geht es – auch wieder über Glasfaser – an die neuen Telefonkästen, die voraussichtlich übernächste Woche im Ort über die alten gebaut werden.
Der Anschluss der Endstellen erfolgt dann sukzessive. Das zukünftige Baugebiet wird direkt bis in die Häuser mit Glasfaser versorgt werden können.
In zehn bis zwölf Wochen sollten der Portmangel, die Aussetzer und die „nicht ganz so schnelle“ Geschwindigkeit Geschichte sein.
Henigin und Wünstel sind sich einig: “Es war ein langer Weg, aber wir sind froh, wenn es jetzt endlich klappt!“
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Da bin ich mal gespannt ob das nicht wieder Hinhaltetaktik ist. Ich werde jetzt schön über 6 !! Jahre vertröstet und belogen. Scheinbar hat dazu jeder Telekom Angestellte seine eigene kleine Geschichte dazu beizutragen. Interessant ist es sicherlich auch zu erwähnen, daß der Bürgermeister in der Richtung auch mal was unternommen hat.