Haßloch. Ursula, Henrietta, Lieselotte, Magda und Sternchen heißen die fünf Hühner, die seit Kurzem im Außenbereich der Kindertagesstätte „Haus Kunterbunt“ wohnen.
In direkter Nachbarschaft zum Kita-eigenen Gemüsegarten ist ein Freigehege mit einem kleinen Stall entstanden, in das die Hühner vor wenigen Tagen eingezogen und nun Teil des Kita-Alltags sind. Jede der insgesamt fünf Gruppen übernimmt die Patenschaft für ein Huhn.
Das bedeutet, dass die Kinder beim Stall ausmisten helfen, nach gelegten Eiern Ausschau halten und den Umgang mit den Tieren lernen. „Hühner sind schreckhaft, wenn man ihnen zu forsch begegnet. Mit Rücksicht und Feingefühl werden die Tiere aber zutraulich und neugierig“, erzählt Einrichtungsleiter Simon Schmidt. „Das merken auch die Kinder schnell und passen ihr Verhalten im Umgang mit den Tieren an“, so Schmidt weiter.
Das Projekt nennt sich tiergestützte Pädagogik und wurde in Abstimmung mit einem Veterinärmediziner des Landkreises Bad Dürkheim sowie mit Unterstützung des Elternausschusses angegangen und letztlich umgesetzt.
Unter tiergestützter Pädagogik werden Maßnahmen verstanden, die einen positiven Effekt auf das Verhalten von Kindern haben – und zwar durch das Zusammenarbeiten mit einem Tier. „Die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Außerdem lässt sich ganz praktisch Wissensvermittlung betreiben, wenn es beispielsweise um die Frage geht, woher das Ei kommt“, so Simon Schmidt.
„Die Idee ist großartig und ist schon während der Vorbereitungszeit bei Eltern und Kindern auf ein positives Echo gestoßen“, so der Eindruck des zuständigen Dezernenten Claus Wolfer.
Der Stall verfügt über ein lichtgesteuertes Tor, das sich bei Dunkelheit verschließt und bei Tageslicht öffnet. Da Hühner Fluchttiere sind, begeben sich die Tiere ganz automatisch bei einsetzender Dunkelheit in den Stall – auch dann, wenn niemand in der Kita ist, beispielsweise am Wochenende. Ebenso verfügt der Stall über einen automatischen Wasserspender. Zudem wurde das Freigehege so angelegt, dass es den Tieren bestmöglichen Schutz vor Habichten oder Bussarden bietet, da beide gerne Jagd auf Hühner machen.
„Ich danke allen Unterstützern für die konstruktive Mitwirkung bei der Umsetzung des Projekts, das sicherlich einen großen Mehrwert für die Kinder bieten wird“, zeigt sich Einrichtungsleiter Simon Schmidt überzeugt.
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