Wörth – Nicht wenige Leute, die an der Bienwaldhalle vorbei kommen, werden sich denken: „Was passiert denn hier?“ Sie können vor dem Eingang der Halle ein Plakat lesen, auf dem steht: „Hier entsteht in Kooperation zwischen der Montessori Schule Landau und der Handballabteilung eine neue Grünlandschaft. Blüh- und Blumenwiesen werden angelegt, Sträucher versetzt und, und, und….“
Johanna Sitter gefiel der Anblick am Eingang zur Bienwaldhalle schon lange nicht mit so viel Unkraut und abgestorbenen Pflanzen. Das Umfeld der Sporthalle könne man anders gestalten, ökologisch und optisch aufwerten, meinte die Schülerin.
Die 16-jährige Johanna aus Wörth, seit der E-Jugend aktive Handballerin beim TV Wörth besucht die 11.Klasse die Montessori Schule in Landau. Im Rahmen eines Oberstufenkurses, dem „Service Learning“ gilt es für die Schüler ein ehrenamtliches Projekt zu entwickeln, zu organisieren und durchzuführen, welches über etwa zwei Jahre gemeinsam mit einem Kooperationspartner betreut wird. Sie wandte sich als Ansprechpartner an den Leiter der Handballabteilung Helmut Wesper, der für ihre Idee sofort ein offenes Ohr hatte als ihr Kooperationspartner.
An die Stadtverwaltung hat Johanna eine ausführliche Projektbeschreibung geschickt, wie die einzelnen Beete nach ihrer Vorstellung aussehen sollen und wo sie auch die Hilfe der Stadt benötigt wie bei der Bewässerung in großen Hitzeperioden oder bei der Mahd im Spätherbst. Dazu kamen der vorgesehene Terminplan und mögliche weitere Aktionen wie die Bereitstellung von Insekten- und Vogeltränken, die Herstellung von Brut- und Nistkästen oder auch der Bau von Sitzgelegenheiten sowie die Beschilderung der Beete und einzelner Pflanzen oder ein möglicher Farbanstrich der Betonumrandungen. „Dabei sind diese Aktionen abhängig vom anfallenden Zeitaufwand zur Pflege der Wiesen“, sagt Johanna.
Die Stadt stellte der Schülerin verschiedene Flächen zur Verfügung, die in den nächsten Wochen stetig bearbeitet und gepflegt werden. Bei der ersten Aktion vor Ostern wurden diese Flächen zunächst frei gemacht. Dabei konnte sie auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Mannschaftskameradinnen und ihres neuen Trainers Jürgen Meisel zählen.
Unterstützt wird sie auch von der Firma „Heidelberger Cement“, bei der der aktive Handballspieler Nicki Beyerle tätig ist. Sie lieferte den Mutterboden, der in die Beete eingebracht wurde, nachdem die Betonumrandungen mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt waren. Auch die Familie Marz von der „Agriluna Ölmühle Rheinzabern“ hat Hilfe zugesagt und liefert ökologisches Saatgut. Jetzt sagte auch der Wörther Geschäftsmann Volker Ritter seine Unterstützung zu. „Über tatkräftige Hilfe, die natürlich coronakonform organisiert wird, bin ich jederzeit dankbar und ist mir willkommen“, appelliert Johanna an weitere Freiwillige.
Sie muss ihre Tätigkeiten haargenau für die Schule dokumentieren und wird mehrmals von ihrem zuständigen Kursleiter befragt und vor Ort aufgesucht. (lumi)
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