Hagenbach – Am Volkstrauertag fand in Hagenbach auf dem alten Friedhof eine Gedenkstunde statt. Dazu hatte die Stadt Hagenbach eingeladen.
Zu Beginn der Veranstaltung dankte der Stadtbeigeordnete Christian Hutter den Vertretern der Reservistenkameradschaft und den Abordnungen der Vereine, die dazu beitrügen, der Gedenkstunde einen würdigen Rahmen verliehen.
Der Musikverein Rheingold und der Gesangverein Eintracht sorgte für die musikalische und gesangliche Umrahmung.
„Wir lernen aus Erfahrung, dass die Menschen nichts aus Erfahrung lernen“, zitierte Hutter in seiner Ansprache Georg Bernard Shaw.
Die Gegenwart sei erschreckend und ernüchternd. Überall auf der Welt werde um Frieden gebetet und politisch gerungen, dennoch werde gekämpft, würden schreckliche Waffen eingesetzt und Menschen getötet: „Gerade so, als ob aus den Erfahrungen der Vergangenheit keinerlei Konsequenzen gezogen würden.“
In Deutschland habe sich das politische Klima verändert: „Die Gesellschaft hat sich polarisiert, Populisten schüren Ängste oder instrumentalisieren sie, fremdenfeindliche Straftaten habe ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Und es ist erschreckend, wie viel Hetze und wie viele Ressentiments nicht nur im Internet lautstark zu vernehmen sind.“
Die Gefallenen und Ermordeten der beiden Weltkriege hätten Anspruch darauf, dass ihr Opfer im Gedächtnis der Menschen bleibe, so Hutter weiter.
Auf Hass, Grausamkeit und Menschenverachtung lasse sich keine Zukunft bauen. Der Mensch habe den Schlüssel, um Kriege zu verbannen: „Ein Bekenntnis der Präambel der UNESCO weist dafür den Weg: Da Krieg im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden. Lassen Sie uns alle in diesem Sinne wirken.“
Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer sprach das Totengedenken, indem an die vielen Opfer während der Kriege und in heutigen Zeit gedacht wurde. Am Schluss hieß es:
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
Zu den Klängen von „Ich hatte eine Kameraden…“ wurden die Kränze am Judengedenkstein, Soldatenfriedhof und am Denkmal der gefallen Mitbürger in den beiden Weltkriegen niedergelegt. (red)
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