Kaiserslautern / Vorderpfalz – Mit einer Großrazzia sind Bundespolizei und Zoll am Dienstag in mehreren Bundesländern mit 1.169 Beamten gegen die organisierte Schleuserkriminalität vorgegangen. Die Ermittlungen wurden von der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern eingeleitet.
Durchsuchungen in sechs Bundesländern
Über 40 Objekte in sechs Bundesländern, mit Schwerpunkten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, wurden durchsucht. Diese Objekte umfassten sowohl Wohnungen und Geschäftsräume als auch Arbeitnehmerunterkünfte.
Verdacht auf Schleusung über Personalvermittlungsfirmen
Die Tätergruppierung aus der Vorderpfalz steht im Verdacht, über ein Netz aus Personalvermittlungsfirmen eine Vielzahl von Staatsangehörigen aus Moldawien und Georgien angeworben und unter Verwendung gefälschter Ausweispapiere nach Deutschland eingeschleust zu haben. Die geschleusten Männer und Frauen wurden in angemieteten Unterkünften untergebracht und zum Zweck der Arbeitsaufnahme an Firmen unterschiedlichster Branchen, wie Logistik und Abfallwirtschaft, in Deutschland als Leiharbeiter weitervermittelt.
Unterschreitung des Mindestlohns und weitere Vorwürfe
Es besteht der Verdacht, dass die Entlohnung der eingeschleusten Arbeiter deutlich unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns erfolgte. Die Ermittlungsverfahren richten sich gegen insgesamt 23 Beschuldigte wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, der Urkundenfälschung, des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie der Erwerbstätigkeit von Ausländern ohne erforderlichen Aufenthaltstitel im größeren Umfang.
Sicherstellung von Beweismaterial und Festnahmen
Während der Razzia wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, darunter Firmenunterlagen, Speichermedien wie Laptops und Smartphones sowie gefälschte Ausweisdokumente. Zusätzlich konnten Betäubungsmittel und eine Langwaffe sichergestellt werden. Zahlreiche Personen wurden vorläufig festgenommen, da bei ihnen der Verdacht des unerlaubten Aufenthalts besteht.
Reaktion der Bundesinnenministerin
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) begrüßte die Razzia und betonte, dass die Bundespolizei weiterhin konsequent gegen die internationale Schleuserkriminalität vorgehen werde. Dieses hochkriminelle Geschäft, mit dem Menschen illegal nach Deutschland gelockt werden, soll durch fortgesetzte Ermittlungen zerschlagen werden. (cli/dts Nachrichtenagentur)
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