Landau. Im Landauer Reptilium stand heute (21. Oktober) das weiße Löwenbaby Lea im Mittelpunkt des Medieninteresses.
Lea, die nach einem Unfall auf der A5 im Reptilium in Landau ihre Notunterkunft gefunden hat, wird Landau im Lauf der Woche verlassen. Alle notwendigen Papiere sind vorbereitet. Die weiße Löwin wird in einem spanischen Privatzoo aufgenommen, wo sie artgerecht leben kann.
„In dem Zoo befinden sich aktuell auch andere Löwenjungtiere, wodurch Lea in bester Gesellschaft ist“, versicherten Landrat Dietmar Seefeldt und Reptilium Geschäftsführer Uwe Wünstel bei der Verabschiedung.
Das Löwenbaby wird mit einem TRACES-Dokument (Trade Control and Expert System) weiterreisen, das das Veterinäramt Südliche Weinstraße ausgestellt hat. Bei dem Dokument handelt es sich um ein Datenbanksystem mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb und in die EU erfasst wird: „Mit TRACES wird ein Reisedokument erstellt, mit dem das Löwenbaby EU-rechtskonform weiterreisen darf. Dementsprechend können die spanischen Behörden Leas Reise verfolgen und überwachen“, so Landrat Dietmar Seefeldt.
Das gesamte Prozedere erfolgte in enger Abstimmung mit dem Landesuntersuchungsamt in Koblenz, dem Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz und dem Reptilium in Landau.
Die Umstände, wie Lea überhaupt zu Wünstels in das Reptilium gekommen ist, sind hinreichend bekannt und wurden beim Pressegespräch auch nur kurz erwähnt.
Ob die Züchterin des Löwenbabys ein Bußgeld bezahlen muss, werden wohl die Behörden in der Slowakei entscheiden. Die Kosten, die Lea durch ihren Aufenthalt im Reptilium verursacht hat, dürften nicht so hoch liegen und würden bei der Abholung beglichen, erzählt Uwe Wünstel, der auch dem Pfalz-Express gegenüber versichert, schon traurig über Leas Weggang zu sein – zumal sie sich auch sehr gut mit dem Familienhund verstand und gerne mit ihm gespielt hat. Doch langsam kommt Lea ins Flegelalter, wiegt mittlerweile 19 Kilo und frisst am Tag zwischen 1100 und 1500 Gramm Fleisch.
Anfänglich umfasste der Speiseplan nur Hackfleisch, jetzt werden auch schon mal Mäuse und Ratten verfüttert und das drei Mal pro Tag. „Lea braucht Artgenossen, unter denen sie sich behaupten muss und die Löwensprache lernen kann“, so Wünstel, der das Spiel mit dem süßen Löwenkind sicherlich sehr vermissen wird.
Lea wird es im spanischen Privatzoo gut haben, da ist sich Wünstel sicher. „Ich habe Bilder gesehen und bin sehr beruhigt.“ Das Gehege habe mehrere tausend Quadratmeter und sei eine sehr gute Einrichtung. „Natürlich werden meine Frau und ich Lea auch irgendwann einmal in Spanien besuchen“, versichert er. (desa/kv-süw)
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