Kallstadt – Der Kallstadter Ortsgemeinderat will Donald Trump nicht zum Ehrenbürger ernennen.
Der Rat beschloss am Donnerstag, keine Ehrenbürgerwürde an den neuen US-Präsidenten zu vergeben. Das geht aus einer Mitteilung des Kallstadter Ortsbürgermeisters Dr. Thomas Jaworek (CDU) hervor. Eingereicht hatte den Antrag der Landesvorsitzende der Republikaner, Alexander Dietel.
Im Gemeinderat von Kallstadt sind die Fraktionen von CDU, SPD und Freien Wählern vertreten. Da keine Fraktion den Antrag unterstütze, sei er nicht zulässig, beschlossen die Kommunalpolitiker. Der Rat habe zudem noch nie die Ehrenbürgerwürde vergeben, hieß es weiter. Das solle auch so bleiben. Ob da möglicherweise mal ein Twitterkommentar aus Washington folgt?
„Business-Gen“ in Kallstadt?
US-Präsident Trump hat seine Wurzeln im beschaulichen Örtchen an der Deutschen Weinstraße: Trumps Großeltern Friedrich und Elisabeth Trump (geb. Christ) waren von Kallstadt in die USA ausgewandert. Friedrich Trump war übrigens ein Vetter zweiten Grades des Ketchup-Unternehmers Henry John Heinz, der ebenfalls aus Kallstadt stammte. Somit kann die Gemeinde gleich zwei weltberühmte Familien aufweisen.
Kings of Kallstadt
Über die populären Auswanderer gibt es auch einen Fim von der Kallstadter Regisseurin Simone Wedel. Vor einer Aufführung im Künstlerhaus Edenkoben im Oktober letzten Jahres hatte der Pfalz-Express mit Simone Wendel gesprochen, die Trump in New York getroffen hatte.
Damals dachte man noch, Trump wäre möglicherweise willkommen im kleinen Winzerort – heute scheint es, als wollten die Kallstadter vor Trump lieber ihre Ruhe haben. (cli/red)
Auszug aus dem Interview
PEX: Kommen wir zu Donald Trump, der ja jetzt als Präsidentschaftskandidat für Aufregung sorgt. Was ist das für ein Mensch? Wie kommt es, dass er so gut rüberkommt?
Politisch kann ich mich nicht über ihn äußern. Er war jedenfalls sehr freundlich, professionell und pünktlich. Er ist ein Medienprofi und weiß, wie er sich inszenieren will. Wir hatten allerdings Familienbonus.
Ich habe ihm viel von der Familie erzählt und wollte ihm Kallstadt nahebringen. Wir haben ihm Bilder von Kallstadt gezeigt. Es schien ihm gefallen zu haben.
PEX: War er denn schon mal in Kallstadt?
Nein, aber er hat gesagt, dass er kommen wolle.
PEX: Was bedeutet denn Heimat für ihn?
Amerikaner interessieren sich mehr für ihre Herkunft als mancher Deutsche.
PEX: Kann Donald Trump deutsch?
Nein, aber sein Cousin, der ist tatsächlich sehr heimatverbunden. Der heißt John Walter und ist executive president of trump management. Über ihn bin ich zu Donald gekommen.
PEX: Wären die Kallstadter denn auf einen so berühmten Mann vorbereitet?
Ich will nicht über die Kallstadter mutmaßen. Die würden aber sicherlich ihm gerne „hello“ sagen.
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