Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Details zur künftigen reihenweisen Testung auf das Coronavirus verkündet. „Mein Ziel ist es, noch im Mai eine Verordnung vorzulegen, die präventive Reihen-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen ermöglicht“, sagte Spahn der „Welt“.
Wenn Patienten und Bewohner aufgenommen oder verlegt würden, „sollten Sars-CoV-19-Tests die Regel sein“, so der CDU-Politiker weiter. Im Falle einer Infektion in der Einrichtung soll zudem beim gesamten Personal sowie bei allen Bewohnern und Patienten vorsorglich ein Abstrich gemacht werden.
Auch symptomlose Kontaktpersonen von Infizierten sollen erstmals Anspruch auf Testung haben. Mit der Verordnung hat Spahn Kriterien definiert, bei denen die gesetzlichen Krankenkassen zu einer Übernahme der Kosten verpflichtet sind.
Der Gesundheitsminister begründete die Neuregelung mit ungenutzten Testkapazitäten: „Vergangene Woche sind deutschlandweit 425.000 Tests durchgeführt worden. Aber die Testkapazität ist mehr als doppelt so groß“, sagte er. Darüber hinaus will er künftigen Engpässen an Schutzkleidung langfristig vorbeugen.
Das Bundesgesundheitsministerium beginne mit dem „Aufbau einer dauerhaften nationalen Reserve an medizinischer Schutzausrüstung“, so Spahn. Diese Reserve gewährleiste „Sicherheit für mehrere Monate“, damit man „nicht noch einmal in eine Lage wie im Februar und März“ komme, als „selbst für das medizinische Personal nicht genügend Masken und Handschuhe vorhanden waren“, so der CDU-Politiker weiter.
Zugleich verwies er auf eine aktuell entspannte Situation bei der Versorgung mit Schutzmaterial. „Wir sind sogar schon so weit, dass mehrere Kassenärztliche Vereinigungen sagen: Der Hof ist voll, bitte nicht mehr liefern“, sagte Spahn der „Welt“. Das führe dazu, „dass wir die tägliche Lieferung an die Länder und Kassenärztlichen Vereinigungen Mitte des Jahres beenden werden.“ (dts Nachrichtenagentur)
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