Germersheim: Jede Menge Informationen und Diskussionen gab es beim sogenannten Reflexionsworkshop im Weißenburger Tor.
Dort stellten die Mitarbeiterinnen des Deutschen Institut für Urbanistik (DIFU), Gudrun Kirchhoff und Ricarda Pätzold, die ersten Ergebnisse der Untersuchung im Forschungs-Praxis-Projekt „Vielfalt in den Zentren von Klein- und Mittelstädten – sozialräumliche Integration, städtische Identität und gesellschaftliche Teilhabe“ vor.
Das Projekt wird vom Bundesinnenministerium gefördert und aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert .
Zuvor waren die rund 20 Anwesenden eingeladen, spontan ihre Gedanken und Ideen zum Thema „Vielfalt befördern – Innenstadt stärken“ zu sammeln und jeweils kurze Blitz-Antworten auf die Frage: „Wie trägt Vielfalt zur Stärkung der Innenstadt bei?“ zu geben. Die Antworten wurden gesammelt und auf Karten an einer Pinnwand präsentiert.
Anschließend folgte eine Projekt-Präsentation, zu der die Mitarbeiterinnen des DIFU in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche und Interviews geführt, Dokumente und Unterlagen gesichtet und Untersuchungen ausgewertet hatten.
Schon in dieser Präsentation wurde die Vielschichtigkeit des Projektes deutlich: Die zahlreichen Fragestellungen und unterschiedlichen Perspektiven waren teilweise nur schwer zu überblicken.
In einem weiteren Vortrag stellte Michael Kleemann vom Büro Stadtimpuls in Landau die vorläufigen Ergebnisse seiner Untersuchung aus dem bereits seit 2015 laufenden Stadtplanungs-Projekt „Aktive Stadtzentren, Innenstadt Germersheim“ vor. Das Projekt beschäftigt sich vorrangig mit der baulichen Substanz und Fragestellungen aus der Sicht von Stadtplanern und Stadtarchitekten.
In seinem Vortrag wurden schnell einige Parallelen zum „Projekt Vielfalt“ sichtbar, was sich auch in der anschließenden, rege geführten Diskussionsrunde zeigte.
Auf die Frage: “Was will Germersheim bewegen?“ standen am Ende der Diskussion mehrere Ziele und Ideen, die nun in die weitere Untersuchung einfließen sollen.
Ein Kernpunkt: Die Menschen „abzuholen“. Es müsse zukünftig mehrere Anlaufpunkte, Plätze und Räumlichkeiten in der Stadt geben, „an denen sich die Menschen in den von Migrationsgruppen bewohnten Quartieren, aber auch die in den bekannten sozialen Brennpunkten Lebenden treffen könnten.“
Einhellig wurde auch die Forderung nach einem Mehrgenerationenhaus in der Innenstadt formuliert.
Beim nächsten Treffen, das in etwa einem halben Jahr stattfinden soll, möchten Ricarda Pätzold und Gudrun Kirchhoff schon eine Reihe konkreter Vorschläge und Maßnahmen benennen und vorstellen. (red)
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