Donnerstag, 19. September 2024

Germersheim: Integrationspreis 2023 an Milli Görüs-Gemeinde übergeben

15. August 2024 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Integrationspreis der Stadt Gemersheim.
Foto: (Archiv): Stadt Germersheim

In Germersheim wurde der Integrationspreis 2023 an die Milli Görüs Gemeinde verliehen. Der erste Beigeordnete der Stadt, Dr. Sascha Hofmann, überreichte die Auszeichnung im Ratssaal der Stadt, wie ein Facebook-Post von Milli Görüs vom 9. August 2024 zeigt. 

Die Entscheidung über die Preisvergabe traf der Beirat für Migration und Integration der Stadt Germersheim. Die Milli Görüs Gemeinde, die Teil der islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) ist, erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement im interkulturellen Dialog. Die IGMG ist eine Organisation, die in verschiedenen europäischen Ländern aktiv ist und sich auf religiöse und soziale Aktivitäten konzentriert.

In Germersheim hat die Gemeinde Initiativen umgesetzt, die den Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen fördern sollen. Dazu zählen Besuche in Kirchen, die Einladung von Vertretern anderer Religionen in die eigenen Räumlichkeiten sowie die Organisation von Veranstaltungen wie einem gemeinsamen Fastenbrechen, an dem unter anderem Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Lokalpolitik und Bürger teilnahmen.

Der Beirat für Migration und Integration betonte zudem die Bedeutung der anderen Bewerber für den Integrationspreis, die ebenfalls zur Förderung des Zusammenhalts in Germersheim beigetragen hätten.

Kritik 

Die Entscheidung, den Integrationspreis 2023 an die Milli Görüs Gemeinde zu vergeben, stieß auch auf Kritik. So äußerte unter anderem der fraktionslose Landtagsabgeordnete Matthias Joa (ehemals AfD)  Bedenken und verwies auf Informationen aus einem Wikipedia-Artikel, in dem steht, dass in Moscheen von Milli Görüs eine Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft und ihrer Werte sowie islamische Überlegenheit gepredigt würden.

Joa stellte die Frage, warum der städtische Beirat für Migration und Integration diese Entscheidung getroffen habe und kritisierte, dass für Veranstaltungen, die Integration fördern sollen, bereits ein Preis verliehen werde.

Er hinterfragte außerdem die Vergabe eines Preisgelds von 500 Euro aus öffentlichen Mitteln und verwies auf die aktuellen politischen Spannungen, insbesondere den Terroranschlag der Hamas in Israel und die daraufhin gestiegenen antisemitischen Vorfälle in Deutschland. Vor diesem Hintergrund kritisierte Joa, dass Milli Görüs, bei dem das Bundesamt für Verfassungsschutz zu dem Schluss kam, dass die Organisation ein antidemokratisches Staatsverständnis zeige sowie westliche Demokratien ablehne, von der Stadt Germersheim ausgezeichnet wurde. (cli)

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